Eurokurs gestiegen – US-Immoblienmarktkrise belastet Dollar
Die europäische Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag mit 1,3232 US-Dollar gehandelt, nachdem sie zuvor auf bis zu 1,3180 Dollar gefallen war. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,3183 (Dienstag: 1,3218) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7586 (0,7565) Euro.
Auswirkungen der Krise im US-Immobilienmarkt
«Die Schwierigkeiten am US-Immobilienmarkt lasten auf dem US-Dollar», sagte Carsten Fritsche von der Commerzbank. Eine ganze Reihe auf Risikokredite spezialisierte US-Hypothekenfirmen war zuletzt angesichts fallender Häuserpreise in eine Schieflage geraten. Fritsch erwartet zwar nicht, dass die Probleme in diesem Teilsegment auf den gesamten Immobilienmarkt und damit auch auf die gesamte US-Wirtschaft übergreifen dürften. «Die Unsicherheit bleibt jedoch und psychologisch sind die Folgen stark.»
Leistungsbilanzdefizit kann Dollar nicht stützen
«Auch das geringere als erwartet ausgefallene Leistungsbilanzdefizit hat den Dollar nicht stützen können», sagte Fritsch. Der Fehlbetrag war im vierten Quartal 2006 deutlich stärker gesunken als erwartet. Infolgedessen sollte die Leistungsbilanz als negativer Faktor für den Dollar laut der Commerzbank zunehmend an Bedeutung verlieren. Die aktuelle Abweichung des Eurokurses von einem «fundamental angemessenen Niveau von etwa 1,10 Dollar» werde damit immer weniger berechtigt.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,68535 (0,68310) britische Pfund, 153,66 (154,14) japanische Yen und auf 1,6070 (1,6095) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 643,25 (650,80) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)