Zeitweise fiel die europäische Gemeinschaftswährung erstmalig seit über zwei Wochen unter die Marke von 1,45 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch über 1,46 Dollar notiert hatte. Zuletzt erholte sich der Euro wieder etwas und kostete 1,4520 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittag auf 1,4569 (Mittwoch: 1,4621) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6864 (0,6839) Euro.
Wachstumsrisiken stärker betont als bisher
«Die EZB hat heute zwar keine Kehrtwende in Richtung sinkender Leitzinsen eingeläutet, gleichwohl hat ihr Präsident Trichet bestehende Wachstumsrisiken im Euroraum etwas stärker als bislang betont», sagte Devisenexperte Ralf Elmer von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Dies habe den Euro belastet, obgleich derartige Äusserungen nicht überraschend gewesen seien. «Am Markt wurde mit einem Ton, der etwas weniger auf Zinserhöhungen abzielt, durchaus gerechnet.» Aufgrund einer zu erwartenden Wachstumsabschwächung im Euroraum sieht Elmer mittelfristig weiteres Abwärtspotenzial für den Euro in Richtung 1,42 Dollar.
Leitzins bei 4 % belassen
Die EZB hatte am Donnerstag den Leitzins im Euroraum wie von Experten einhellig erwartet unverändert bei 4,0 Prozent belassen. Zugleich hat sich die Notenbank nach Einschätzung der Commerzbank von ihrer Neigung zu Zinserhöhungen entfernt. «Die EZB bewegt sich langsam aber sicher in Richtung unveränderter Zinsen, möglicherweise auch schon in Richtung von Zinssenkungen», sagte EZB-Experte Michael Schubert von der Commerzbank. So habe Trichet unter anderem auf ungewöhnlich hohe Unsicherheiten mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung hingewiesen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,74910 (0,74700) britische Pfund , 154,59 (155,58) japanische Yen und auf 1, 5985 (1,6061) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 899,75 (903,00) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)