«Das überraschend deutlich aufgehellte US-Verbrauchervertrauen hat wieder etwas Hoffnung auf eine Bodenbildung der Konjunktur geschürt, das ist positiv für die Aktienmärkte und signalisiert mehr Risikobereitschaft. Das hat der Euro für ein leichtes Plus genutzt», sagte Devisenexperte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Insgesamt klammere sich der Euro derzeit aber an die Marke von 1,30 Dollar. Sartoris traut der Gemeinschaftswährung in der kommenden Zeit auch wenig Aufwärtspotenzial zu. «Wenn es wieder mal unter 1,30 Dollar gehen sollte, ist Vorsicht vor einer möglichen Abwärtsdynamik geboten», so der Analyst. Ein weiterer Experte hob unterdessen auch die Zurückhaltung der Anleger vor den anstehenden Feiertagen hervor. «Nicht nur am 1. Mai dürfte das Handelsvolumen dünn ausfallen, am Montag haben dann Grossbritannien und Japan einen Feiertag.»
Boden in Sicht für den US-Immobilienmarkt?
Händler verwiesen als Unterstützung auch auf ein langsameres Absinken der US-Häuserpreise. Das lasse Hoffnung aufkommen, dass sich der Immobilienmarkt seinem Boden nähern könnte. Nach einem Rückgang um 2,8 Prozent im Januar fiel der Case-Shiller-Hauspreisindex im Februar noch um 2,2 Prozent. Allerdings begrenzten anhaltende Sorgen um die Ausbreitung der Schweinegrippe sowie schlechte Nachrichten aus dem US-Bankensektor die Gewinne des Euro und machten den US-Dollar als sicheren Hafen wieder attraktiver. Ein Bericht des «Wall Street Journal», wonach die Citigroup und Bank of America neues Kapital benötigen könnten, habe Befürchtungen um die Instabilität des Finanzsektors neue Nahrung gegeben, hiess es am Markt.
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,89035 (0,90075) britische Pfund , 125,08 (126,82) japanische Yen und 1,5038 (1,5078) Schweizer Franken festgelegt. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 681,61 (693,01) Euro gefixt. (awp/mc/pg/29)