«Alles, was die US-Konjunktur in Frage stellt, schwächt den Dollar», begründete Postbank-Chefvolkswirt Marco Bargel die Kurserholung des Euro. Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal 2005 mit einer hochgerechneten Jahresrate von nur 1,1 Prozent gewachsen nach 4,1 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten mit 2,7 Prozent gerechnet. Das enttäuschende Wachstum sei ein Indiz dafür, dass die amerikanische Notenbank Fed ihren Leitzins nur noch ein Mal auf dann 4,50 Prozent anheben werde. «Der Zinsabstand zur EZB dürfte damit nicht weiter wachsen», sagte Bargel, da die EZB spätestens im März nachziehen werde.
Gewachsener Zinsabstand
Vor allem wegen des gewachsenen Zinsabstandes zu den USA hat der Eurokurs im vergangenen Jahr rund 15 Prozent zum Dollar verloren. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins 2005 insgesamt acht Mal auf jetzt 4,25 Prozent angehoben, die EZB nur ein Mal von 2,00 auf 2,25 Prozent. Der höhere Leitzins lockt Kapital in die USA und stützt damit die US-Währung.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6846 (0,6859) britische Pfund, 142,19 (141,85) japanische Yen und 1,5526 (1,5500) Schweizer Franken fest. (awp/mc/gh)