Kostete die europäische Gemeinschaftswährung vor Bekanntwerden der Zinssenkung noch rund 1,45 Dollar, so stieg sie nach der Entscheidung um mehr als einen Cent auf bis zu 1,4638 Dollar. Bereits am Vormittag hatte der Euro im Zuge einer zaghaften Erholung an den Aktienmärkten leicht zugelegt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Euro-Referenzkurs am Mittag noch auf 1,4494 (Montag: 1,4482) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6899 (0,6905) Euro.
Klares Signal für Kurswechsel
«Die Federal Reserve hat heute ein klares Signal zu einem Kurswechsel bei ihrer Geldpolitik gegeben», sagte Commerzbank-Experte Patrick Franke. Die Notenbank habe mit ihrer deutlichen Zinssenkung um 0,75 Punkte auf nunmehr 3,50 Prozent «die Schleusen geöffnet». Viele Marktbeobachter hatten zwar mit einem weiteren Zinsschritt der Federal Reserve gerechnet, allerdings erst für das nächste reguläre Treffen des geldpolitischen Ausschusses (FOMC), das in der kommenden Woche stattfinden wird. Erst nach der Talfahrt der weltweiten Börsen am Montag waren Stimmen laut geworden, die eine schnelle Reaktion der Fed für möglich hielten.
Weitere Zinssenkung erwartet
Experten gehen unterdessen davon aus, dass die US-Notenbank auch in der kommenden Woche bei ihrem regulären Treffen die Zinsen erneut deutlich senken könnte. «Wir erwarten einen erneuten Schritt nach unten um 0,50 Punkte auf dann 3,00 Prozent», sagte Franke. Auch die UniCredit sieht einen weiteren schnellen Zinsschritt als wahrscheinlich an, sollte die jüngste Zinssenkung nicht zu der gewünschten Beruhigung an den Finanzmärkten führen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,74265 (0,74325) britische Pfund , 154,13 (153,85) japanische Yen und auf 1,5990 (1,5991) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 875,00 (871,25) Dollar gefixt. (awp/mc/pg)