Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1701 (Montag: 1,1811) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8546 (0,8467) Euro. «Die Wahl von Angela Merkel hat dem Eurokurs nicht geholfen», sagte Devisenexperte Thomas Amend von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Die beträchtliche Zahl der Gegenstimmen aus den Reihen der grossen Koalition deute eher darauf hin, dass Merkel bei kritischen Entscheidungen mit politischem Gegenwind aus den eigenen Reihen rechnen müsse. «Das hat dem Euro sicher nicht geholfen, aber man sollte das auch nicht überbewerten», sagte Amend.
Zinsvorteil der USA
Unsicherheit über die künftige Regierung und deren Reformkurs hatte den Eurokurs nach der Bundestagswahl am 18. September belastet. Seither hat die Währung um rund fünf Cent abgewertet. Als Hauptgrund für die anhaltende Euroschwäche gilt allerdings der Zinsvorteil der USA. Dort liegt der Leitzins doppelt so hoch wie in der Eurozone und lockt damit ausländisches Kapital an. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hat am Montag zwar die Bereitschaft zu einer Zinserhöhung bekräftigt. Eine Serie von Zinserhöhungen werde es jedoch nicht geben, sagte er.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,68465 (0,68675) britische Pfund , 139,72 (140,41) japanische Yen und 1,5471 (1,5488) Schweizer Franken fest. (awp/mc/gh)