Eurokurs sinkt zeitweise unter 1,31 Dollar
«Derzeit ist relativ viel Unsicherheit am Markt. Dies begünstigt den Dollar», sagte Devisenexperte Mario Mattera vom Bankhaus Metzler. Sorgen um eine weltweite Grippeepidemie nach dem Ausbruch der Schweinegrippe in Mexiko haben in den USA, Europa sowie in Asien bereits für deutliche Kursverlust an den Aktienmärkten gesorgt. In Zeiten schwacher Börsen bleibe der sichere Hafen Dollar weiterhin gefragt. Vor wichtigen Konjunkturdaten aus den USA und insbesondere der Zinsentscheidung der EZB in der kommenden Woche werde jeder Kursanstieg des Euro rasch für Verkäufe genutzt.
EZB vor längerer Phase niedriger Leitzinsen?
Über kurz oder lang könnte die EZB aus Sicht von Mattera dazu gezwungen sein, sich wie andere führende Notenbanken auch auf eine längere Phase niedriger Leitzinsen festzulegen. Dies halte den Euro unter Druck. Im Vergleich zu den anderen Notenbanken sei die Zinspolitik der EZB nach wie vor mit grosser Unsicherheit behaftet. So sei beispielsweise unklar, ob mit einer für die kommende Woche erwarteten Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 1,00 Prozent die Zins-Untergrenze erreicht ist. Darüber hinaus werde mit Spannung erwartet, welche unkonventionellen Massnahmen die EZB ergreife, um die Liquiditätszufuhr noch weiter zu erhöhen. «Der übergeordnete Trend ist für den Euro weiter abwärts gerichtet», sagte Mattera.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90075 (0,90600) britische Pfund, 126,82 (128,30) japanische Yen und 1,5078 (1,5102) Schweizer Franken festgesetzt. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 693,01 (683,72) Euro gefixt. (awp/mc/ps/26)