Eurokurs stabilisiert sich nach Fall auf neues Vierjahrestief
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1959 (Freitag: 1,2060) Dollar festgesetzt. «Die sehr hohe Risikoaversion an den Märkten belastet weiterhin den Euro», sagte Rainer Sartoris Volkswirt beim Bankhaus HSBC Trinkaus. Der am Freitag schwächer als erwartet ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht habe eine neue Talfahrt beim Euro ausgelöst. Angesichts der Schuldenkrise in der Eurozone werde der Euro bei steigender Unsicherheit gemieden. Die leichte Erholung am US-Aktienmarkt am Montag habe den Euro jedoch wieder über die Marke von 1,19 Dollar steigen lassen.
Deutschland verpasst sich Sparkurs
«Positive Daten zu den deutschen Auftragseingängen haben den Euro jedoch in diesem Umfeld kaum bewegt», sagte Sartoris. Die deutsche Industrie hatte auch im April überraschend viele neue Aufträge erhalten. «In den kommenden Wochen sollte sich jedoch zunehmend zeigen, dass die Konjunktur in der Eurozone trotz der Schuldenkrise nicht wegbricht», sagte Sartoris. Dies dürfte sich dann auch wieder positiv auf den Euro auswirken. Auch die Ausgabenkürzungen in Deutschland und anderen Euroländer sollten sich mittelfristig positiv für die Gemeinschaftswährung auswirken. Die deutsche Bundesregierung will bis zum Jahr 2014 ungefähr 80 Milliarden Euro einsparen.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,82460 (0,82745) britische Pfund, 109,86 (111,73) japanische Yen und 1,3911 (1,3951) Schweizer Franken festgesetzt. Der Preis für eine Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1.215,00 (1.203,50) Dollar gefixt. Der Kilobarren Gold kostete 32.722,85 (31.920,45) Euro. (awp/mc/ps/27)