Eurokurs trotz schwacher US-Konjunkturdaten deutlich gesunken

Die europäische Gemeinschaftswährung kostete am späten Nachmittag 1,4650 US-Dollar, nachdem sie am Morgen noch knapp über 1,48 Dollar notierte. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4688 (Montag: 1,4829) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6808 (0,6744) Euro.


Eurokurs reagiert kaum auf Stimmungseintrübung
«Der Eurokurs hat heute auf die merkliche Stimmungseintrübung im US-Dienstleistungssektor kaum reagiert», sagte Devisenexperte Thomas Amend vom Bankhaus HSBC Trinkaus. Das Institute for Supply Management (ISM) hatte am Dienstagnachmittag einen starken Rückgang des viel beachteten ISM-Index für den Dienstleistungssektor gemeldet. «Der Euro hat auf die Daten vor allem deswegen kaum reagiert, weil beim aktuellen Niveau des Eurokurses bereits weitere Zinssenkungen der US-Notenbank eingepreist sind.» Das Überraschungspotenzial schlechter US-Konjunkturdaten sei mithin begrenzt. Gleiches gelte für das Aufwärtspotenzial der europäischen Währung.


Einkaufsmanagerindex der Eurozone belastet
Merklich belastet worden sei der Euro indes von dem europäischen Pendant zum ISM-Index, dem Einkaufsmanagerindex für die Eurozone. «Der Index bewegt sich nach dem jüngsten Rückgang nur noch knapp über der Expansionsgrenze von 50 Punkten», sagte Amend. Eine Änderung des geldpolitischen Kurses der europäischen Notenbank werde angesichts eines zunehmend getrübten Wachstumsausblicks immer wahrscheinlicher. Die Volkswirte von HSBC Trinkaus rechnen für das zweite Quartal mit einer ersten Zinssenkung der EZB. Einen ersten Hinweis darauf könnte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bereits am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der Notenbank geben.


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,74605 (0,75020) britische Pfund , 157,79 (158,50) japanische Yen und auf 1,6177 (1,6158) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 887,50 (893,75) gefixt. (awp/mc/pg)

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