Eurokurs unter 1,29 Dollar gefallen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,2966 (Freitag: 1,3058) Dollar festgesetzt. «Die Schwäche an den Aktienmärkten hat den Euro im Tagesverlauf belastet», sagte Stephan Rieke, Devisenexperte bei der BHF-Bank. Viele Anleger hätten daher aus Aktien in den Dollar umgeschichtet. Zudem habe sich zuletzt das Bild für den Dollar angesichts einiger besser als erwartet ausgefallener Ergebnisse aus dem Bankensektor aufgehellt. So hatte am Montag die Bank of America einen höher als erwartet ausgefallenen Gewinn veröffentlicht.
EZB mit Imageproblem?
«Belastet wird der Euro jedoch auch durch das Imageproblem der EZB», sagte Rieke. «Die Märkte sind unzufrieden mit der Geldpolitik. Vielen ist die EZB zu zögerlich im Kampf gegen die Wirtschafts- und Finanzkrise.» Bei der Frage, wie weit der Leitzins noch gesenkt werden könnte, gebe der EZB-Rat zudem ein uneiniges Bild ab, sagte Rieke. So wollten einige Ratsmitglieder offenbar den Leitzins nur noch einmal um 0,25 Prozentpunkte auf dann 1,0 Prozent senken. Einige Ratsmitglieder hätten aber auch eine weitergehende Zinssenkung nicht ausgeschlossen. Zuletzt hatte die EZB Anfang April den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 1,25 Prozent reduziert.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen hatte die EZB die Referenzkurse für einen auf 0,88960 (0,88280) britische Pfund, 127,80 (Freitag: 129,67) japanische Yen und 1,5174 (1,5218) Schweizer Franken festgelegt. Die Feinunze Gold wurde in London mit 877,00 (870,50) Dollar gefixt. (awp/mc/ps/26)