Eurokurs weiter gefallen – Markt durch «Willkür» geprägt

«Am Devisenmarkt scheint derzeit das Gesetz der Willkür zu gelten», sagte Uwe Janz, Devisenexperte von M.M. Warburg & Co. «Der Dollar profitiert von seiner Funktion als Leitwährung.» Viele US-Anleger würden offensichtlich Dollar in die USA zurückführen. Mit der Hoffnung das die USA schneller aus der derzeitigen Krise herauskommen könnte, liessen sich die Kursbewegungen nicht erklären. «Im derzeitigen durch grosse Unsicherheit geprägten Umfeld ist es unmöglich, Aussagen über die weitere Konjunkturentwicklung zu treffen. Beide Wirtschaftsräume werden sehr stark durch die Lage belastet», sagte Janz. Zudem würde das geringe Handelsvolumen zu starken Kursauschlägen führen.


«Tektonische Verschiebungen»
Wenn man den Devisenhandel insgesamt betrachte, könne man derzeit einige «tektonische Verschiebungen» beobachten, sagte Janz. Insbesondere eine ganze Reihe von Währungen aus Schwellenländern würden gerade angesichts der hohen Risikoscheu massiv unter Druck geraten. So hatte die ungarische Notenbank am Mittwoch ihren Leitzins trotz der schwierigen Konjunkturlage massiv angehoben ohne eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. «Dies ist eine reine Notfallmassnahme gewesen. In diesem Umfeld geht keiner ein Risiko ein und investiert in riskanten Märkten wie Ungarn oder der Türkei.»


Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,79170 (0,78815) britische Pfund, 124,41 (126,88) japanische Yen und auf 1,4928 (1,4991) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 720,00 (744,00)Dollar gefixt. (awp/mc/pg/33)

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