Die NYSE bewerte die Aktie der Euronext mit 68,34 Euro, während die Deutsche Börse nur 58,73 Euro biete, sagte Euronext-Chef Jean-Francois Theodore am Dienstag bei der Hauptversammlung in Amsterdam gemäss einer im Internet veröffentlichten Präsentation.
Angebot im Wert von 76,60 Euro je Euronext-Aktie
Die Deutsche Börse hatte der Mitteilung über ihr Angebot eine Modellrechnung beigefügt, die auf dem Schlusskurs beider Unternehmen vom Montag beruht. Demnach hätte das Angebot nach Einschätzung von Experten einen Wert von 76,60 Euro je Euronext-Aktie. Diese Berechnungsweise lasse das Angebot allerdings höher erscheinen als es in Wirklichkeit ist, hiess es von seiten mehrerer Analysten. Euronext-Finanzchef Serge Harry bezeichnete diese Berechnung ebenfalls als «irreführend».
Divergierende Meinung der Euronext
Auch bei der Prognose der zu erwartenden Synergien wollte die Euronext nicht der Einschätzung der Deutschen Börse folgen. Diese hatte Einspareffekte von 300 Millionen Euro errechnet, von den 60 Millionen Euro an die Kunden weitergereicht werden sollen, wodurch netto 240 Millionen eingespart werden sollen. Nach Ansicht von Theodore beträgt die Synergie aber nicht 240 Millionen, sondern nur 124 bis 154 Millionen Euro. Dagegen übernahm der Euronext-Chef die Einschätzung der NYSE, die einen Synergieeffekt von 293 Millionen Euro annimmt. (awp/mc/th)