In einem Interview mit «Il Sole 24 Ore» (Freitagausgabe) sagte Euronext-Chef Jean-Francois Theodore, die italienische Börse sei bereits gefragt worden, in einem Verbund Euronext/NYSE Group mitzuwirken. «Dieses Angebot ist immer noch offen», so Theodore.
Rang eines Senior-Partners
Falls die Italiener sich anschliessen wollten, würden sie den Rang eines «Senior-Partners» erhalten, sagte er weiter. Eine Allianz zwischen der Borsa Italiana und der Deutschen Börse hält er hingegen für nicht mehr durchführbar, nachdem die Gespräche zwischen den beiden Marktbetreibern erfolglos verlaufen seien.
Deutsche Börse hat noch nicht aufgegeben
Management und Aufsichtsrat der Euronext setzen sich für eine Fusion mit der New York Stock Exchange (NYSE) ein, über die die Aktionäre der Mehrländerbörse während einer ausserordentlichen Hauptversammlung im Dezember abstimmen sollen. Die italienische Börse hatte zunächst mit der Deutschen Börse über eine Allianz gesprochen – mit dem Hintergrund eines grösseren Zusammenschlusses mit der Euronext. Diese Gespräche waren jedoch am 6. November ergebnislos abgebrochen worden. Auch Deutsche-Börse-Chef Reto Francioni hält die Tür für die Borsa Italiana aber offen. Er sagte am Mittwoch, nachdem er die Fusionsbestrebungen in Richtung Euronext für beendet erklärt hatte, die Gespräche mit den Italienern könnten zu einem späteren Zeitpunkt durchaus wieder aufgenommen werden. (awp/mc/ab)