Paris / London – Am europäischen Aktienmarkt ist es nach der starken Vorwoche am Montag klar bergab gegangen. Die zuletzt extrem optimistische Stimmung der Anleger sei durch gemischte Konjunkturnachrichten aus China beeinträchtigt worden, konstatierte Pierre Veyret, technischer Analyst beim Handelshaus ActivTrades.
Der EuroStoxx 50 verlor gegen Mittag 1,16 Prozent auf 4348,90 Punkte. Der französische Cac 40 sank um 1,31 Prozent auf 7277,84 Punkte. Etwas besser hielt sich der britische FTSE 100 mit einem Minus von 0,47 Prozent auf 7399,33 Zähler.
Bereits am Freitag hatte der Schwung an Europas Märkten deutlich nachgelassen, für den US-Inflationsdaten und die daraus resultierenden Hoffnungen auf ein baldiges Ende des US-Zinserhöhungszyklus gesorgt hatten.
Laut Daten von diesem Montag fiel das Wachstum der weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft China im zweiten Quartal zwar stärker als zum Jahresauftakt aus. Es blieb aber hinter den Erwartungen der Experten zurück. Die für den Juni berichtete, überraschend starke Industrieproduktion konnte das nicht kompensieren.
Im europäischen Branchenvergleich standen zu Wochenbeginn die Aktien der Hersteller von persönlichen Wertgegenständen und Haushaltswaren am stärksten unter Druck: Ihr Subindex im marktbreiten Stoxx Europe 600 büsste 2,8 Prozent ein.
Vor allem die deutlichen Kursverluste der Luxusgüterhersteller belasteten, für die China ein wichtiger Absatzmarkt ist. Hermes International und LVMH belegten mit Abschlägen von jeweils mehr als 4,5 Prozent die hinteren Plätze im EuroStoxx 50. Richemont sackten als Schlusslicht im Swiss Market Index (SMI) sogar um fast zehn Prozent ab, nachdem das Unternehmen im vergangenen Quartal mit seinen Umsatzzahlen die hohen Erwartungen am Markt nicht ganz hatte erfüllen können.
Dagegen zählte der Index der Banken mit plus 0,1 Prozent zu den wenigen Gewinnern im Branchentableau. Die Titel von Nordea verteuerten sich nach Zahlen als einer der besten EuroStoxx-Werte um 0,6 Prozent. Die skandinavische Bank punktete bei den Anlegern mit einem dank höherer Zinsen abermals deutlich gestiegenen Quartalsgewinn. Zudem erhöhte Konzernchef Frank Vang-Jensen erwartungsgemäss das Ziel für die Eigenkapitalrendite. Diese soll nun 2023 über der Marke von 15 Prozent liegen, bisher waren 13 Prozent die Zielvorgabe. (awp/mc/hfu)