Europa Forum Luzern: Innovations-Abwanderung nach Asien?
Dies sagt die shwedische VINNOVA-Direktorin Sylvia Schwaag-Serger. Seit Jahren werden China und Indien auch als attraktive Standorte für Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen ausländischer Firmen bewertet. Viele Firmen wie Ericsson, Nokia, Microsoft und Astra Zeneca etablierten dort in den letzten Jahren Forschungs- und Entwicklungs-Zentren. Gleichzeitig kehren immer mehr Inder und Chinesen, die in den USA oder Europa ausgebildet wurden, in ihre Heimatländer zurück. Dank der Forschungsverlagerung sehen sie in ihren Ursprungsländern bessere Aussichten, Forschung zu betreiben, gut zu verdienen und Karriere zu machen.
Beide Seiten profitieren vom Austausch
Für junge Chinesen oder Inder mit guter Ausbildung sind europäische Unternehmen attraktive Arbeitgeber. Sie haben im Ausland studiert und geforscht und können in ihren Heimatländern eine wertvolle Brückenfunktion bei den Verbindungen zwischen europäischen Unternehmen und asiatischen Märkten und Innovationszentren wahrnehmen. «Als jemand der mit drei Kulturen aufgewachsen ist (Deutschland, USA, China), sehe ich die Vorteile die sich bieten, wenn man relativ mühelos in und zwischen verschiedenen Kulturen navigieren und pendeln kann.» meint Schwaag-Serger.
Schutz immaterieller Rechte
Andererseits mahnt sie, «dass sich für europäische Firmen, die sich in Asien etablieren wollen, häufig grosse Herausforderungen stellen, z.B. was Fragen wie Schutz immaterieller Rechte angeht. Sie sieht auch eine potenzielle Bedrohung in dem Bestreben Chinas, die Abhängigkeit von ausländischer Technologie zu reduzieren. Im letzten Langzeitplan für Wissenschaft und Technik in China, wurde ausdrücklich die Bedeutung «einheimischer Innovation» hervorgehoben.»
Wo besteht für die Schweiz und Europa Handlungsbedarf?
Diese Thematik wird neben weiteren Aspekten zum Thema Bildung, Forschung, Innovation am kommenden Symposium des Europa Forum Luzern unter anderen mit Swatch-Group CEO Nick Hayek, ETH-Präsident Ralph Eichler, René Imhof, Global Head of Scientific and Talent Relations R. Hoffmann-La Roche Ltd., der Direktorin der Schwedischen Innovationsförderagentur VINNOVA Sylvia Schwaag-Serger, EU-Generaldirektor für Forschung Robert-Jan Smits sowie vielen weiteren hochrangigen in- und ausländischen Politik-, Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern ausführlich diskutiert.
Informationen
19. Internationales Europa Forum Luzern, 8. und 9. November 2010 im KKL Luzern. Öffentl. Veranstaltung: Montag 8. November 2010, von 17.30 Uhr bis 19.50 Uhr (ausverkauft!) Symposium: Dienstag 9. November 2010, 9 Uhr bis 17.15 Uhr (Eintritt CHF 280.00/ ? 210.00) weitere Informationen und Anmeldung: www.europa-forum-luzem.ch