Europa-Schluss: EuroStoxx stabilisiert sich weiter
Paris / London – Die europäischen Börsen haben am Dienstag ihre Stabilisierung vom Wochenbeginn fortgesetzt. Gute Vorgaben aus Asien stützten. Marktteilnehmer knüpften zudem Hoffnungen an die US-Inflationsdaten am Mittwoch. «Für die in den vergangenen Tagen wieder von der Angst vor steigenden Zinsen heimgesuchten Märkte dürfte eine weitgehende Bestätigung der Prognose für sehr viel Entspannung sorgen und den Druck vom Aktienmarkt nehmen», schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,71 Prozent auf 4286,56 Punkte. Der französische Cac 40 zog mit plus 1,07 Prozent auf 7220,01 Punkte noch etwas stärker an Der britische FTSE 100 aber schaffte lediglich einen Anstieg um 0,12 Prozent auf 7282,52 Zähler.
In London habe das etwas stärkere Pfund die Bewertungen einiger grösserer Unternehmen leicht belastet, die in den US-Dollar-Raum exportierten, schrieb der Marktexperte Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets UK. Die anziehende Heimatwährung kann diese Ausfuhren verteuern.
Bei den Einzelbranchen setzten die Impulse aus Fernost Akzente. Dort waren Immobilienwerte und Rohstofftitel gefragt gewesen. Am Vortag war bekannt geworden, dass China dem angeschlagenen Immobilienmarkt des Landes stärker unter die Arme greifen will. Zudem wurden Chinas Banken zu Verhandlungen mit Immobiliengesellschaften ermutigt, mit dem Ziel, die Kreditrückzahlungen zu verlängern. Damit soll es ermöglicht werden, im Bau befindliche Immobilienprojekte zu Ende zu führen.
Auch Bauwerte und Aktien von Baustoffherstellern profitierten von dieser Entwicklung. So gewannen Saint-Gobain als einer der besten Werte im Cac 40 vier Prozent.
In Dublin schnellten die Aktien von Kingspan gar um fast 16 Prozent in die Höhe. Der Zwischenbericht des Baustoffherstellers hat Analysten zufolge gezeigt, wie dynamisch sich die Geschäfte trotz der herausfordernden Märkte entwickelten.
Gefragt waren zudem die Luxuswerte wegen der grossen Bedeutung des China-Geschäfts. Das Sektorschwergewicht LVMH zog um 2,2 Prozent an, Hermes gewann 2,0 Prozent. Für die Anteilscheine von Richemont ging es in Zürich um 2,4 Prozent nach oben.
Unter den Nebenwerten brachen Sensirion nach einer Gewinnwarnung um 20 Prozent ein. Der Sensoren-Hersteller aus der Schweiz hatte das schwierige Marktumfeld zu spüren bekommen und daher die Ziele für 2023 gesenkt. (awp/mc/ps)