Schon heute verbinde ein Hochgeschwindigkeitsnetz von über 4`700 Kilometern alle wichtigen europäischen Destinationen, erklärten die Verantwortlichen am Montag in Brüssel. Bis 2010 werde das Netz auf 6`000 Kilometer erweitert, bis 2020 sogar verdreifacht.
Railteam
Railteam will das Reisen für Geschäfts- und Privatkunden vereinfachen – von der Buchung bis zur Ankunft am Zielort. So investieren die beteiligten Bahnen rund 50 Mio CHF in eine gemeinsame Vertriebsplattform. Zu Railteam gehören nebst der SBB die Deutsche Bahn, SNCF (Frankreich), Eurostar (Grossbritannien, Frankreich, Belgien), NS Hispeed (Niederlande), die ÖBB (Österreich) und die SNCB (Belgien). Das Streckennetz verläuft von Wien im Osten bis Nantes im Westen, von Hamburg im Norden bis Marseille im Süden.
Hochgeschwindigkeitszüge
Neben den bekannten Hochgeschwindigkeitszügen TGV, ICE, Eurostar und Thalys wird ab Ende 2008 auch der österreichische «railjet» auf dem europäischen Netz unterwegs sein. Noch nicht dabei sind dagegen Italien mit dem Schnellzug Pendolino und Spanien mit dem Ave. Ein ÖBB-Vertreter sagte dazu, alle Partnerbahnen müssten die Qualitätskriterien erfüllen.
Noch keine Angaben zur Preisgestaltung
Zur Preisgestaltung der Zukunft wurden keine konkreten Angaben gemacht. Ähnlich wie im Flugverkehr könnte man aber «Anreize» schaffen, hiess es an der Pressekonferenz. Zudem wolle man -ähnlich dem «miles & more»-System bei Flugzeugen – eine Art Vielfahrerbonus einführen. Generell soll das Reisen in der Bahn einfacher werden. So wird den Bahngästen das Umsteigen durch mehrsprachige Infos in den Zügen und Bahnhöfen erleichtert.
Besser Abstimmung bei den Fahrplänen
Die Fahrpläne werden besser aufeinander abgestimmt. Und wer durch einen verspäteten Zug den Anschluss verpasst, kann – unabhängig vom Billett – den nächsten verfügbaren Zug nutzen.
25 Mio internationale Reisende bis 2010
Bis zum Jahr 2010 erwartet Railteam 25 Mio internationale Reisende in ihren Hochgeschwindigkeitszügen. Die Bahnen setzen dabei auch auf das Umweltgewissen der Reisenden. Schliesslich setze eine Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug weit weniger Kohlendioxid frei als eine Flugreise zum selben Zielort. (awp/mc/gh)