Die Finanzchefs europäischer Betriebe erwarten in diesem Jahr mit 15 Prozent dennoch deutlich höhere Gewinne. Zudem dürften Investitionen und Dividendenausschüttungen spürbar klettern. In asiatischen und amerikanischen Unternehmen ist die Zuversicht aber noch grösser als in Europa, wie Pressetext in einer Mitteilung festhält. .
Noch keine Euphorie
«Die Unternehmensgewinne sind im Vorjahr stark unter die Räder gekommen. 2010 ist von einer klaren Erholung auszugehen», meint Stefan Kooths, Konjunkturexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) , im Gespräch mit pressetext. Die Erwartungen seien aber nicht überschwänglich. Angaben der Universität Tilburg zufolge bleibt die Verfügbarkeit von Krediten ein derart grosses Problem, dass beinahe ein Viertel der Betriebe auf Projekte und Investitionen verzichten muss. Kredite seien deutlich schwerer zu bekommen als vor der Krise. Ihre Konditionen seien zu streng sowie zu teuer und gewährte Summen zu gering.
Stellenabbau geringer als erwartet
Der Arbeitsplatzrückgang in Europas Unternehmen wird den Angaben nach aber geringer ausfallen als bislang erwartet. Neben dem starken Anstieg der Gewinnerwartung sei die nach oben korrigierte Beschäftigungserwartung ein positives Signal der Wirtschaftsentwicklung. Mit einem Beschäftigungsanstieg ist dem Experten zufolge jedoch nicht zu rechnen. In den Krisenmonaten seien die Betriebe bei Stellenkürzungen gemessen am Produktionsrückgang noch relativ zurückhaltend geblieben. «Die Unternehmen gehen nun mit einem Überhang in eine nur leichte Erholungsphase», sagt Kooths gegenüber pressetext.
Skepsis bleibt vorherrschend
Die Beurteilung der wirtschaftlichen Lage fällt in Europa insgesamt erneut negativer aus als in Asien oder Amerika . Übernahmen und Beteiligungen an anderen Firmen könnten sich mehr als ein Viertel der Finanzchefs dennoch wieder vorstellen. Darüber hinaus werde es wieder interessanter, in Schwellenländern wie Indien oder China, in Osteuropa oder im Mittleren Osten aktiv zu werden. (pte/mc/ps)