Eurozone: Beobachten Risiken für Preisstabilität weiter genau
Es gebe mittelfristig weiter Aufwärtsrisiken, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag in Frankfurt. «Wir müssen entschieden und zeitnah auf Inflationsrisiken reagieren.» Die Zinsen in der Eurozone seien weiterhin niedrig und die Geldpolitik versorgend.
Anstieg von Rohöl- und Rohstoffpreisen
Risiken für die Preisstabilität bestehen laut Trichet in einem erneuten Anstieg von Rohöl- und Rohstoffpreisen. Zudem könnten auch zusätzliche zu den bereits beschlossenen Steuer- und Abgabenerhöhungen für Aufwärtsrisiken sorgen. Zudem könnten Lohnerhöhungen ein Risiko für Preisstabilität werden.
Hohe Liquiditätsversorgung
Die Liquiditätsversorgung in der Eurozone ist laut Trichet in allen Abgrenzungen hoch. Das hohe Geldmengenwachstum signalisiere mittel- und langfristige Preisrisiken.
Wachstum: Mittelfristig um Potenzial
Das Wachstum in der Eurozone wird sich nach Einschätzung von Trichet mittelfristig um ihr Potenzial bewegen. Hier stelle ein möglicher Ölpreisanstieg sowie eine mögliche Zunahme des Protektionismus ein Abwärtsrisikio dar.
Starke Wechselkursbewegungen unerwünscht
Zum jüngsten Anstieg des Eurokurses wiederholte Trichet seine bisher gemachte Aussage, dass starke und ungeordnete Wechselkursbewegungen «unerwünscht» seien.Für die USA erwartet Trichet eine sanfte Abkühlung der Wirtschaft.
Offene Märkte essentielle Voraussetzung für freie Märkte
Trichet begrüsste die Aufnahme von Slowenien in die Eurozone zum 1. Januar 2007. Er forderte die übrigen Mitgliedsstaaten erneut auf, ihre Arbeitsmärkte für Slowenien zu öffnen. Offene Märkte seien eine essentielle Voraussetzung für freie Märkte. Die Aufnahme zeige, dass die Eurozone offen für weitere Mitglieder sei. Die Vorbereitungen von Slowenien auf die Euro-Einführung bezeichnete er als ausgezeichnet. Die Eurozone habe dann 315 Millionen Einwohner und damit mehr als die USA.
Eurogruppe: Wichtigste Institution in Eurozone
Trichet bezeichnete die Eurogruppe als wichtige Institution in der Eurozone. Sie habe mit Jean-Claude Jucker einen ausgezeichneten Vorsitzenden. Zuletzt hatte es Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden über die Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen gegeben. (awp/mc/ar)