Eurozone: EU-Kommission senkt Wachstumsprognose erneut

Dies teilte die Behörde am Montag im Rahmen ihrer in Brüssel veröffentlichten Frühjahrsprognose mit. Erst im Februar hatte die Kommission ihre Herbstprognose von 2,2 Prozent auf 1,8 Prozent gesenkt. Für das kommende Jahr veranschlagt die EU-Kommission ein Euroraum-Wachstum von 1,5 Prozent. Im vergangenen Jahr war die Eurozone noch um 2,6 Prozent gewachsen.


Inflationsprognose deutlich angehoben
Deutlich angehoben hat die EU-Kommission hingegen ihre Inflationsprognose für den Euroraum. War die Behörde im Februar noch von einer durchschnittlichen Teuerung von 2,6 Prozent ausgegangen, rechnet sie nun im Durchschnitt des laufenden Jahres mit einer Rate von 3,2 Prozent. Im kommenden Jahr sollte sich der Preisdruck jedoch wieder auf durchschnittlich 2,2 Prozent verlangsamen. 2007 hatte die Teuerung bei 2,1 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält Preisstabilität bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent für gegeben.


Anzeichen von Schwäche
Die Kommission begründet den ungünstigeren Wachstumsausblick mit den anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten, der ausgeprägten Wachstumsschwäche der USA und den weiter steigenden Rohstoffpreisen. Wenngleich sich das wirtschaftliche Umfeld vergleichsweise gut darstelle, dürfte die globale Wachstumsschwäche nicht an den europäischen Volkswirtschaften vorbeiziehen. So zeigten sowohl die Investitions- und als auch die Konsumnachfrage bereits Anzeichen von Schwäche.


Wachstumsrisiken «etwas ausgeglichener»
Obwohl sich die Wachstumsrisiken im Vergleich zur Herbstprognose «etwas ausgeglichener» darstellen, sieht die Kommission weiter Abwärtsrisiken für das Wachstum. Risiken stellten vor allem die anhaltenden Finanzmarktturbulenzen dar, die vor allem das US-Wachstum weiter verringern könnten. Zudem könnten weitere Korrekturen auf den nationalen Immobilienmärkten – nicht nur in den USA – zu einer Verringerung der Wachstumsraten führen. Die Inflationsrisiken seien indes weiter aufwärtsgerichtet. (awp/mc/ps)

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