Eurozone: EZB sieht weiterhin Aufwärtsrisiken für Preisentwicklung

Dies schreibt die EZB in ihrem am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht für April. Es sei mit einer recht langwierigen Phase hoher Inflationsraten in der Eurozone zu rechnen, insbesondere wegen hoher Energie- und Lebensmittelpreise. Auch das Geldmengen- und Kreditwachstum sei weiterhin sehr stark. Damit bekräftigte die Notenbank jüngste Äusserungen ihres Präsidenten Jean-Claude Trichet.


«Zweitrundeneffekte» vermeiden
Abermals unterstreicht die EZB die Wichtigkeit zur Vermeidung sogenannter «Zweitrundeneffekte». Diese können auftreten, falls Arbeitnehmer und Unternehmen hohe Teuerungsraten durch hohe Lohnabschlüsse beziehungsweise Preiserhöhungen kompensieren wollen, was den Preisdruck zusätzlich erhöht. Die EZB werde alles tun, um derartige Effekte zu verhindern. Alle Entwicklungen würden sehr genau beobachtet.


Robuste Fundamentaldaten
Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten des Währungsraums stellen sich nach Einschätzung der Währungshüter indes robust dar. Jüngste Daten deuteten auf ein zwar moderates, aber dennoch anhaltendes Wachstum hin. Gleichwohl sei die Unsicherheit wegen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten immer noch ungewöhnlich hoch. Die Spannungen könnten länger als zunächst angenommen anhalten.


Handelsbilanz dreht im Februar wieder ins Plus
Die Handelsbilanz der Eurozone hat im Februar nach einem Defizit im Vormonat wieder einen Überschuss ausgewiesen. Unbereinigt habe die Handelsbilanz eine Plus von 0,8 Milliarden Euro verzeichnet, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit. Das Defizit des Vormonats Januar wurde unterdessen von 10,7 Milliarden Euro auf 11,0 Milliarden Euro revidiert. Die Ausfuhren des Euroraums nahmen den Angaben zufolge im Februar saisonbereinigt um 2,0 Prozent zu, während die Einfuhren um 0,4 Prozent sanken. Unbereinigt legten die Exporte um 6,0 Prozent zu, die Importe sanken um 3,2 Prozent. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar