Eurozone: Handelsbilanzüberschuss und Stimmungseintrübung

Unbereinigt sei der Handelsbilanzüberschuss einer ersten Schätzung zufolge von revidiert 1,9 (zunächst 1,3) Milliarden Euro auf 3,1 Milliarden Euro geklettert, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mit. Bereinigt lag der Überschuss bei 3,9 Milliarden Euro, nach 4,5 Milliarden Euro im Vormonat. Unbereinigt legten im September die Ausfuhren zum Vormonat um 6,1 Prozent zu, während die Einfuhren um 5,1 Prozent zulegten. Saisonbereinigt sanken die Exporte indes um 0,4 Prozent, und die Import legten um 0,1 Prozent zu.


Deutliche Stimmungseintrübung im vierten Quartal

Die Stimmung in der europäischen Wirtschaft hat sich im vierten Quartal deutlich eingetrübt. Der vierteljährlich ermittelte Wirtschaftsklima-Index des ifo Instituts für die Eurozone sank im Schlussquartal von 111,9 Punkten auf 90,7 Punkte. Damit liegt der Index knapp über seinem langfristigen Durchschnitt von 89,4 Punkten. «Die neuen Umfrageergebnisse sprechen für eine konjunkturelle Verlangsamung im kommenden halben Jahr», sagte ifo-Präsident Hans-Werner Sinn am Freitag in München.

Wirtschaftsklima verschlechtert


Das Wirtschaftsklima hat sich laut ifo im vierten Quartal in allen Ländern des Euroraums verschlechtert. Insbesondere in Belgien, Spanien, Österreich, Italien und Irland rechnen die befragten Experten mit einer deutlichen Abkühlung in den kommenden Monaten. Auch in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden sei der Optimismus zurückgegangen. Die Inflationserwartungen für 2007 liegen mit 2,1 Prozent leicht über der Zielmarke der EZB von knapp unter zwei Prozent.

US-Dollar fundamental unterbewertet
Der US-Dollar wird zum Euro von den Experten als fundamental unterbewertet eingeschätzt. Trotzdem rechnet eine Mehrheit der Befragten mit einer weiteren Abschwächung des Dollar in den kommenden sechs Monaten. Noch stärker als der Dollar werde der japanische Yen als unterbewertet bezeichnet, während das britische Pfund gegenüber dem Euro weiter als überbewertet gelte.

Lage- und Erwartungsindex deutlich gesunken


Bei der jüngsten Umfrage beurteilten die Experten sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen deutlich schlechter als im vorangegangenen Vierteljahr. Der Lageindex sank von 138,3 auf 123,4 Punkte. Der Erwartungsindex ging von 89,9 Punkten auf 63,6 Punkte zurück. (awp/mc/ab)
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