Eurozone: Industrieaufträge im Mai überraschend weiter gefallen

So sind die Aufträge im April nicht wie zunächst gemeldet um 0,8 Prozent gesunken, sondern nur um 0,7 Prozent. Auf Jahressicht gingen die Auftragseingänge im Mai ebenfalls unerwartet stark zurück: Der jährliche Rückgang betrug 30,1 Prozent, nach revidiert 35,3 (bisher 35,2) Prozent im Vormonat. Volkswirte hatten für Mai mit einem deutlich geringeren Rückgang um 27,9 Prozent im Jahresvergleich gerechnet.


Deutsche Industrie erwartet mühsame Erholung
Die deutsche Industrie sieht die konjunkturellen Talfahrt vor dem Ende. «Eine Bodenbildung ist aber noch längst kein wirtschaftlicher Aufschwung», sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Werner Schnappauf, am Mittwoch in Berlin. Ein neuer Aufschwung komme nicht von selbst. «Die nachhaltige Erholung wird ein eher längerfristiger Prozess», meinte Schnappauf.


Positive Tendenz auf niedrigem Niveau
Der BDI-Konjunkturreport zur Jahresmitte registriert seit März eine positive Tendenz bei den Auftragseingängen auf niedrigem Niveau. Die Lage der Weltwirtschaft bleibe schwierig. Der Wert der Aufträge für die deutsche Industrie sank im Mai verglichen zum Vorjahr um mehr als 30 Prozent.


Exporteinbruch als grösste Belastung
Der Bericht bezeichnet den Exporteinbruch als grösste Belastung der deutschen Industrie. Die Unternehmen schränkten ihre Investitionen stark ein. Noch wirkten privater und öffentlicher Konsum stabilisierend. Doch der drohende Anstieg der Arbeitslosigkeit sei ein Risiko. Derzeit gebe es keine flächendeckende Kreditklemme. «Aber die Finanzierungssituation hat sich eindeutig verschärft», warnte Schnappauf, «und könnte sich in den nächsten Monaten drastisch verschlechtern». Mangelnde Liquidität sei derzeit eines der Hauptprobleme, auch für gesunde Unternehmen. Diese dürften nicht durch fehlende Kredite in Not geraten und «erste zaghafte Wachstumstriebe» nicht abgewürgt werden. (awp/mc/ps/12) 

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