Eurozone: OECD senkt Wachstumsprognose für 2008 – Anhebung für USA
Dabei wurden die Prognosen für die drei grössten Volkswirtschaften des Euroraums jeweils gesenkt. Für die USA wurde die Projektion für 2008 unterdessen von bislang 1,2 Prozent auf 1,8 Prozent erhöht.
Deutsche Wirtschaft wächst 2008 um 1,5 statt 1,9 %
Deutschland als grösste Volkswirtschaft der Eurozone werde im laufenden Jahr um 1,5 Prozent wachsen. Bislang war die OECD von einem Wachstum von 1,9 Prozent ausgegangen. Für die zweitgrösste Volkswirtschaft des Euroraums Frankreich wurde die Prognose von bisher 1,8 Prozent auf 1,0 Prozent vermindert. Die italienische Wirtschaft dürfte 2008 mit einem Wachstum von 0,1 Prozent stagnieren, nachdem bislang ein etwas stärkerer Zuwachs von 0,5 Prozent angenommen wurde.
Rezession in Grossbritannien schon dieses Jahr wahrscheinlich
Grossbritannien rutscht nach OECD-Angaben wahrscheinlich schon dieses Jahr in eine Rezession. Die OECD sagte voraus, dass die britische Wirtschaft bereits im dritten Quartal um 0,3 Prozent und im vierten Quartal um 0,4 Prozent schrumpfen wird. Das Vereinte Königreich treffe die weltweite Finanzkrise am schlimmsten unter den G7-Staaten. Im gesamten Jahr 2008 sagte die OECD den Briten ein Wachstum von 1,2 Prozent voraus, bislang war sie von 1,8 Prozent ausgegangen.
Verschiedene Belastungsfaktoren
Das globale Wachstum werde weiter durch die anhaltende Finanzkrise, schwächelnde nationale Häusermärkte und die hohen Rohstoffpreise belastet, schreibt die OECD. Zumindest bis zum Jahresende sei mit einer schwachen globalen Wachstumsdynamik zu rechnen. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibe allerdings hoch, vor allem wegen der geringen Erfahrung, die man bislang mit den Haupttreibern der Krise gemacht habe. In den USA sei zudem unklar, wie sich die Konjunktur nach dem Auslaufen des Konjunkturprogramms der Regierung entwickeln werde.
Sinkende Inflationsraten erwartet
Mit Blick auf die Inflation geht die OECD von wieder sinkenden Raten aus. Allerdings hänge dies wesentlich von der weiteren Entwicklung der Rohstoffpreise ab. Die Lohnzuwächse hielten sich bislang weitgehend in Grenzen. Bei der Geldpolitik der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank (EZB) sieht die OECD derzeit keine Notwendigkeit eines Kurswechsels. (awp/mc/pg/19)