Eurozone: Wirtschaftsdaten, Inflationsrate und BCI

Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im November deutlicher als erwartet beschleunigt. Die Verbraucherpreise seien zum Vorjahresmonat um 3,0 Prozent geklettert, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag nach einer ersten Schätzung in Luxemburg mit. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten einen Preisauftrieb von 2,8 Prozent erwartet. Im Vormonat Oktober waren die Verbraucherpreise um 2,6 Prozent gestiegen. Nach der Definition der Europäischen Zentralbank (EZB) ist Preisstabilität im Euroraum bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet.


Wirtschaft wächst im dritten Quartal zum Vorquartal
Die Wirtschaft des Euroraums ist im dritten Quartal wie erwartet und zunächst berechnet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei zum Vorquartal um 0,7 Prozent zum Vorquartal gestiegen. Damit bestätigte die Behörde ihre Erstschätzung. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten damit gerechnet. Im zweiten Quartal hatte das Wachstum 0,3 Prozent betragen. Zum Vorjahr wuchs die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal laut Eurostat um 2,7 Prozent. Hier wurde die Erstschätzung leicht um 0,1 Prozentpunkte nach oben revidiert. Die befragten Experten hatten indes eine Bestätigung der vorläufigen Daten erwartet. Im zweiten Quartal lag die Jahresrate bei 2,5 Prozent.


Geschäftsklima BCI im November überraschend aufgehellt
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im November überraschend aufgehellt. Der Business Climate Indicator (BCI) sei von revidiert 0,88 (zuvor 0,87) Punkten im Vormonat auf 1,04 Punkte geklettert, teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten nach den kräftigen Rückgängen im September und Oktober einen weiteren Rückgang auf 0,75 Punkte erwartet. Der Indikator habe sich damit leicht erholt, hiess es. Das hohe Niveau des Indikators deute darauf hin, dass die Aktivität im Industriesektor weiter solide wachse. Der Anstieg des Indikators ist nach Einschätzung der Kommission unter anderem auf eine deutliche Aufhellung der Beurteilung des Produktionstrends in den vergangenen Monaten zurückzuführen. Ein Indexstand des Geschäftsklimas von Null entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von zwei Prozent. Ein Produktionsrückgang wird angedeutet, wenn der Index unter minus 0,5 Punkte rutscht.


Wirtschaftsstimmung im Euroraum unerwartet stark eingetrübt
Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich im November unerwartet stark eingetrübt. Der Economic Sentiment Index (ESI) sei von revidiert 106,0 (zuvor 105,9) Punkten im Vormonat auf 104,8 Punkte gesunken. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten im Durchschnitt einen etwas leichteren Rückgang auf 105,0 Punkte erwartet. Das Industrievertrauen kletterte hingegen von zwei auf drei Punkte. Volkswirte hatten einen Rückgang auf einen Punkt erwartet. Das Vertrauen im Dienstleistungssektor sank den Angaben zufolge von 18 auf 14 Punkte. Das Verbrauchervertrauen ging von minus sechs auf minus acht Zähler zurück. Volkswirte hatten minus sieben Punkte erwartet. Das Vertrauen im Einzelhandel stieg den Angaben zufolge von minus zwei auf plus zwei Punkte. Im Baugewerbe trübte sich die Stimmung von minus zwei Punkte auf minus vier Punkte ein. Der ESI setzt sich aus fünf Unterindikatoren zusammen. In ihn gehen das Industrievertrauen mit 40 Prozent und das Dienstleistungsvertrauen mit 30 Prozent ein. Das Verbrauchervertrauen steuert 20 Prozent bei. Das Bauwirtschafts- und das Einzelhandelsvertrauen werden zu jeweils 5 Prozent gewichtet. (awp/mc/ab)

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