Volkswirte hatten indes mit einem deutlich geringeren Rückgang auf 72,0 Punkte gerechnet. Bis auf den Bausektor und den Einzelhandel befand sich die Stimmung in allen betrachteten Sektoren in der Eurozone auf Rekord-Tiefständen. In der Industrie brach das Vertrauen von minus 25 Punkten auf minus 33 Punkte ein. Erwartet wurden minus 30 Punkte. Das Verbrauchervertrauen nahm ebenfalls stärker als erwartet ab und ging von minus 25 auf minus 30 Punkte zurück. Gerechnet hatten die Experten mit minus 26 Punkten.
Stimmung im Dienstleistungssektor drastisch verschlechtert
Im Dienstleistungssektor verschlechterte sich die Stimmung von minus 12 auf minus 17 Punkte – erwartet wurde ein Minus von 13 Punkten. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung bei den Dienstleistern vor zwölf Jahren. Im Bausektor indes sank die Stimmung von minus 24 auf minus 27 Punkte und liegt damit 17 Punkte oberhalb des Tiefstandes im Jahr 1993. Im Einzelhandelssektor ging das Vertrauen von minus 13 auf minus 19 Punkte zurück.
Eurozone: Wirtschaft schrumpft im 3. Quartal wie zunächst berechnet
Die Wirtschaft der Eurozone ist im dritten Quartal wie zunächst berechnet geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei im dritten Vierteljahr zum Vorquartal um 0,2 Prozent gesunken, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg mit und bestätigte damit vorherige Angaben. Nachdem die Wirtschaftsleistung auch im zweiten Quartal um 0,2 Prozent geschrumpft war, befindet sich die Eurozone damit in einer Rezession. Ökonomen sprechen gemeinhin bei zwei Quartalen nacheinander mit negativen Wachstumsraten von einer Rezession. Auf Jahressicht wuchs die Wirtschaft der Eurozone deutlich langsamer als noch im Vorquartal. So erhöhte sich die Wirtschaftsleistung im dritten Quartal zum Vorjahreszeitraum um 0,6 Prozent, und damit so stark wie zuvor gemeldet.
Geschäftsklima sackt weiter ab – tiefster Stand seit 1985
Das Geschäftsklima in der Eurozone ist im Dezember auf den tiefsten Stand seit Januar 1985 abgesackt. Mit einem Rückgang von minus 2,10 Punkten im November auf minus 3,17 Punkte im Dezember beschleunigte der Business Climate Indicator (BCI) seine Talfahrt erneut, wie die EU-Kommission am Donnerstag weiter mitteilte. Der anhaltend scharfe Rückgang signalisiere einen Rückgang der Industrieproduktion im vierten Quartal. Ein Indexstand des Geschäftsklimas von Null Punkten entspricht dem langfristigen Durchschnittswachstum der Industrieproduktion von zwei Prozent. Ein Produktionsrückgang wird angedeutet, wenn der Index unter minus 0,5 Punkte rutscht.
Arbeitslosenquote steigt im November wie erwartet auf 7,8%
Die Arbeitslosenquote in der Eurozone hat sich im November weiter erhöht. Die saisonbereinigte Quote sei von 7,7 Prozent im Vormonat auf 7,8 Prozent geklettert, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat ebenfalls am Donnerstag mit. Ökonomen hatten zuvor mit dieser Entwicklung gerechnet. Im November des Vorjahres hatte die Quote bei 6,9 Prozent gelegen. Eurostat bezifferte die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Euroraum für November auf 12,18 Millionen. Zum Vormonat stieg die Zahl damit um 202.000 an, zum Vorjahresmonat legte sie den Angaben zufolge um 1,059 Millionen zu. (awp/mc/ps/18)