Eurozone: Wirtschaftsstimmung erstmals seit Herbst 2007 verbessert

Der Anstieg geht auf weniger negative Erwartungen für die nächsten sechs Monate zurück. Die gegenwärtige Wirtschaftslage habe sich dagegen weiter verschlechtert und markiere einen neuen historischen Tiefstand, so das ifo-Institut.


Lagekomponente erneut deutlich verschlechtert
Die Lagekomponente verschlechterte sich erneut deutlich von 41,1 auf 29,9 Punkte. In ausnahmslos allen Ländern des Euroraums wird die aktuelle Wirtschaftslage als ausgesprochen ungünstig beurteilt. Die Erwartungshaltung der 280 befragten Experten verbesserte sich dagegen in allen Ländern ausser Griechenland. Der entsprechende Indikator stieg von 49,6 auf 76,0 Punkte. So werde zumindest mit einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage in den kommenden sechs Monaten gerechnet.


Inflationserwartungen bleiben tief
Die Inflationserwartungen für 2009 liegen mit 1,0 Prozent im Jahresdurchschnitt deutlich unter der Zielmarke der EZB. Im Laufe der nächsten sechs Monate wird mit einer weiter rückläufigen Inflationstendenz gerechnet. Eine deutliche Mehrheit der Experten erwartet, dass die Leitzinsen im Laufe der nächsten sechs Monate weiter gesenkt werden. Zum Zeitpunkt der Befragung war die jüngste Leitzinssenkung der EZB auf 1,0 Prozent noch nicht erfolgt. Der US-Dollar sowie der japanische Yen gelten nun im Vergleich zum Euro als angemessen bewertet. Das britische Pfund gilt dagegen nach der Talfahrt der vergangenen Monate als unterbewertet.


Einbruch der Industrieproduktion weiter beschleunigt
Der Einbruch der Industrieproduktion in der Eurozone hat sich im März weiter beschleunigt. Die Produktion sei im Vergleich zum Vorjahrszeitraum um 20,2 Prozent abgesackt, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat ebenfalls am Mittwoch mit. Der Rückgang war damit stärker als befürchtet. Ökonomen hatten im Schnitt ein Minus von 17,6 Prozent erwartet. Im Februar war die Produktion bereits um revidierte 19,1 (zuvor 18,4) Prozent gefallen. Im Monatsvergleich ging die Produktion im März den Angaben zufolge saisonbereinigt um 2,0 Prozent zurück. Experten hatten das Minus auf 1,2 Prozent veranschlagt. Im Februar war die Produktion um revidierte 2,5 (2,3) Prozent gefallen. (awp/mc/ps/15)

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