Ex-Panalpina-Manager vor dem Basler Strafgericht

Der 57-jährige Angeklagte war rund 20 Jahre für den Basler Logistik-Konzern tätig. Zuletzt kaufte und verkaufte er als Mitglied der Geschäftsleitung Luftfracht-Kapazitäten in Millionenhöhe und war dabei für die Transatlantik- und Transpazifik- Strecken verantwortlich.


Fehlspekulationen
Gemäss Staatsanwaltschaft verspekulierte er sich aber, und Fehlbeträge entstanden. Solche verbuchte er aber nicht wie vorgesehen, sondern übertrug sie sorgfältig getarnt in Folgemonate. Ende 2005 – nachdem er monatelang operative Verluste vertuscht habe- flog er bei einer Revision auf.


Deliktsumme von 7,4 Mio CHF
Die Anklage beziffert die Deliktsumme auf 7,4 Mio CHF – ursprünglich war von Verlusten von 33 Mio CHF die Rede gewesen. Er habe sich nicht persönlich bereichert. Panalpina erzichtet auf Rückforderungen. Der Verteidiger bestritt jedoch vor Gericht, dass sich die Manipulationen des Angeklagten auf die Konzernbilanz ausgewirkt haben. Auch den Vorwurf der Urkundenfälschung liess er nicht gelten. Die Files hätten gar keine Urkundenqualität im rechtlichen Sinne.


Urteil am Donnerstag
Das Urteil wird am Donnerstag erwartet. Die Affäre hatte Anfang 2006 Schlagzeilen gemacht. Nach seiner Entlassung hat der Mann wieder eine ähnliche Stelle in der Branche gefunden, wie am ersten Prozesstag zu erfahren war. Der nicht involvierte Konzernchef Bruno Sidler übernahm die Verantwortung und trat als CEO zurück.


Kursverluste
Panalpina ist seit September 2005 an der Schweizer Börse kotiert. Die Affäre samt Sidlers freiwilligem Abgang verursachte zeitweise Kursverluste. Doch 2006 wurde mit weltweit rund 14’300 Angestellten wieder ein Rekordgewinn von 184 Mio CHF erzielt, und auch 2007 wird ein Gewinnwachstum erwartet. (awp/mc/gh)

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