Experte: Commerzbank hat sich mit Dresdner übernommen
Allerdings habe niemand mit der Pleite des US-Investmenthauses Lehman Brothers im vergangenen Jahr rechnen können, die auch die Dresdner Bank stark belastet habe, räumte Gerke ein. Die Rettung von Commerzbank und Dresdner Bank hält er grundsätzlich für sinnvoll. «Die mittelständischen Unternehmen brauchen die Kredite von dieser Bank.»
«Der Steuerzahler will ja die Milliarden zurück»
Die Teilverstaatlichung ermögliche die Absicherung bisheriger staatlicher Hilfen, die bei einer möglichen Übernahme durch private Investoren verloren gingen, sagte der Experte. Der Steuerzahler wolle ja die Milliarden zurück. Vielleicht schon 2010 oder 2011 könnte der Staat seine Beteiligungen wieder verkaufen. Gerke erwartet, dass noch weitere Finanzinstitute in Schwierigkeiten geraten könnten – etwa einige Landes- oder Automobilbanken. Die Rettungsaktion für die Commerzbank habe nun aber bewiesen, dass der staatliche Schirm funktioniere. Nach Ansicht Gerkes steigt zudem das Ansehen der Bank durch die Staatshilfe und Garantien. Dennoch sollten sich der Staat möglichst wenig in die Geschäfte einmischen. Politiker seien keine guten Unternehmer.
«Keine Liebeshochzeit»
Auch im «Münchner Merkur» (Freitag) bezeichnete Gerke die Teilverstaatlichung der Commerzbank als richtig. «Diese Entscheidung ist sicherlich keine Liebeshochzeit zwischen dem Staat und der Commerzbank, sondern aus einer Notsituation heraus geboren», sagte der Experte der Zeitung. Dennoch sei sie auch «aus gesamtwirtschaftlichem Interesse» richtig und trage zum Erhalt des Bankenwettbewerbs in Deutschland bei. (awp/mc/ps/23)