Experten warnen vor Fachkräftemangel in der IKT-Branche

Der IKT-Sektor macht zur Zeit 3 % der europäischen Arbeitsplätze, 5 % des europäischen BIP und 26 % der Ausgaben für Forschung und Entwicklung aus. Es ist daher nicht sehr verwunderlich, dass IKT-Lösungen zunehmend auf viele gesellschaftliche Herausforderungen, wie z. B. e-Health, e-Government und e-Learning angewendet werden. Aufgrund dieses Trends wird angenommen, dass Europa während der nächsten 5 Jahre ca. 5 Millionen IKT-Praktiker benötigen wird. DIGITALEUROPE – die Stimme der europäischen Digitalbranche in Brüssel – hat zusammen mit ihrem Partner BITKOM, dem Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, und in Zusammenarbeit mit dem sozialwissenschaftlichen Beratungsunternehmen empirica – Zahlen und Fakten auf einer Pressekonferenz anlässlich der CeBIT präsentiert.


Gefragte e-Skills
«Europas dringendstes Problem ist, ein Arbeitskräftepotenzial mit angemessenen e-Skills aufzubauen, um seine Wirtschaft voranzutreiben und die Führungsposition auch im 21. Jahrhundert aufrechtzuerhalten», meinte Bridget Cosgrave, Director-General von DIGITALEUROPE. «Mithilfe der e-Skills und der Digitalbranche – einem Sektor der das Potenzial hat, in den nächsten fünf Jahren 400.000 Jobs zu schaffen – ist ein Aufschwung der europäischen Wirtschaft möglich. Bis 2015 werden 90 % aller Jobs über alle Branchen hinweg die Anwendung von IKT benötigen. «E-Skills spielen nicht nur für alle Arbeitssuchenden eine entscheidende Rolle, sondern auch für alle diejenigen, die bereits einem Beruf nachgehen», meinte Cosgrave.


Krisenbeständige Arbeitsplätze
«Es ist von zentraler Bedeutung unsere e-Skills und die Bildung hinsichtlich der digitalen Kompetenzen zu steigern, um die wirtschaftliche Rezession zu überwinden und die Arbeitslosigkeit – besonders unter den jungen Menschen – zu reduzieren», bestätigte Werner B. Korte, Director und e-Skills Research Project Leader bei empirica. «Wir benötigen ein Arbeitskräftepotenzial, das über angemessene e-Skills verfügt, um Europas Wirtschaft voranzutreiben», erklärte Korte. «Arbeitsplätze für IKT-Praktiker erweisen sich als sehr beständig gegen die Krise. In diesem Bereich liegt die Arbeitslosigkeit um 40-50 % unter dem Durchschnitt.


IKT- Fachkräfte vor allem in Deutschland gesucht
Daten zeigen, dass der Mangel an e-Skills in Europa bis 2015 zwischen  1,7 % und 13 % an unbesetzten Stellen ausmachen wird.» «Deutschland ist von dem grossen Mangel an e-Skills stark betroffen», meint Bernhard Rohleder, Director General von BITKOM. «Selbst auf dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise gibt es 20.000 freie Stellen für IKT- Fachkräfte in Deutschland. Der Mangel an e-Skills hat sich von einer konjunkturellen zu einer strukturellen Kluft verwandelt. Ohne einen bedeutenden Zuwachs unter den IKT-Facharbeitern wird Deutschland in seinen Innovationskapazitäten gehemmt werden.»


Verlust des europäischen Wettbewerbsvorteils droht
Damit Europa den Verlust seines Wettbewerbsvorteils verhindern und somit stärker aus der globalen Rezession hervortreten kann, bedarf es eines fortwährenden trilateralen Engagements von Seiten der Regierung, Industrie und den Bildungsträgern. Es wurde behauptet, dass sich Europa an einem wichtigen Scheideweg befindet – Europa muss nun in eine Strategie und in ein Rahmenwerk für e-Kompetenzen investieren, um die Attraktivität, der mit IKT in Zusammenhang stehenden Berufe zu unterstreichen. Die europäische e-Skills Week ist ein Paradebeispiel dafür, wie Interessenvertreter aus Industrie und Bildungswesen dazu beitragen können, die Lücke bei den e-Skills zu schliessen. Die Initiative wird von der Europäischen Kommission und DG Enterprise & Industry gefördert.


Pan-europäische Kampange 
DIGITALEUROPE und European Schoolnet haben sich zusammengeschlossen, um die pan-europäische Kampange im Namen der Kommission zu managen. Als Teil der Kampagne hat BITKOM eine nationale Initiative unter dem Motto «erlebe it» gestartet, um e-Skills in Schulen zu fördern. «erlebe it» bringt die Schulvoraussetzungen mit denen der IT-Scouts der Unternehmen unter einen Hut. Eine weitere Partner-Initiative, nämlich «IT Fitness», hat drei IKT-Nutzerzertifikate ausgegeben und bietet e-Learning für Auszubildende an. «Die Industrie hat die Verantwortung, für seine zukünftigen Facharbeiter zu sorgen», meinte Rohleder. «Die europäische e-Skills Week ist eine ausgezeichnete Methode unsere nationalen Bemühungen für einen wettbewerbsfähigen und innovativen IKT-Sektor zu stärken.»


«Richtiger Zeitpunkt, um zu investieren»
«Europa könnte einen wichtigen Wettbewerbsvorteil an Schwellen- und technisch besser vorausschauende Länder verlieren, wenn wir nicht aus der Fähigkeit der Digitalbranche schöpfen, um Wachstum und e-Skills zu fördern und somit Arbeitsplätze zu besetzen. Diese beiden Aspekte sind ausschlaggebend für dauerhaften wirtschaftlichen Wohlstand und Kontinuität des europäischen Sozialmodells. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um zu investieren», so Cosgrave.


Über DIGITALEUROPE
DIGITALEUROPE ist die bedeutendste Interessengruppe der europäischen digitalen Wirtschaft, die sich für die Belange der Informationstechnologie-, Unterhaltungselektronik- und Telekommunikationsbranche einsetzt. Wir sind bestrebt, das Unternehmensumfeld zu verbessern und den Beitrag der Industrie zu Wirtschaftswachstum und sozialem Fortschritt in der Europäischen Union zu fördern. Zu DIGITALEUROPEs Mitgliedern zählen u. a. 58 führende Unternehmen und 40 nationale Handelsverbände aus allen Mitgliedstaaten der EU – insgesamt 10.000 Unternehmen mit 2 Millionen Angestellten und 1.000 Milliarden Euro an Einnahmen. Auf unserer Website erfahren Sie mehr über unsere Aktivitäten:


Über BITKOM
BITKOM fungiert als Sprachrohr der Informationstechnologie-, Telekommunikations- und neuen Medienbranche in Deutschland. BITKOM repräsentiert mehr als 1.300 Unternehmen mit 950 direkten Mitgliedern – einschliesslich praktisch aller Global Players sowie 600 wichtige mittelständischen Unternehmen. BITKOMS Mitgliedschaft erzeugt ein Umsatzvolumen von jährlich 135 Milliarden Euro und es exportiert jedes Jahr 50 Milliarden Euro Wert an Hochtechnologie.

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