EZB: Abschreibungsbedarf der Euro-Banken bei 283 Mrd USD

Die EZB ist damit optimistischer als der Internationale Währungsfond (IWF), der für den gleichen Zeitraum Abschreibungen in Höhe von 900 Milliarden Dollar erwartet. Die Zahlen seien mit grosser Unsicherheit behaftet, sagte Papademos. Die weitere Entwicklung hänge vor allem von der Konjunktur ab. 


Ausgeprägte Konjunkturschwäche grösstes Risiko
Die EZB sieht vor allem in der Konjunkturschwäche ein weiteres Risiko für die Stabilität der Finanzmärkte in der Eurozone. Eine wirtschaftliche Abschwächung, die ausgeprägter verlaufe und länger daure als bisher erwartet, könne eine Reihe von Gefahren hervorrufen, schreibt die EZB in ihrem am Montag veröffentlichten «Financial Stabilitiy Review». Viele der Risiken, die bereits im Dezember-Bericht benannt wurden, seien eingetreten. Dies gelte vor allem für die Verschlechterung des makroökonomischen Umfeldes.


Weitere Erosion der Eigenkapitalbasen nicht ausgeschlossen
Es bestehe die Gefahr, dass es zu einer weiteren Erosion der Eigenkapitalbasis der Banken komme, schreibt die EZB. Dies könnte dann zu einem Vertrauensverlust in die grossen Banken der Eurozone führen. Die Bilanzen der Versicherungskonzerne könnten belastet werden. Die Preise von Vermögenswerten könnten weiter unter Druck geraten. Dies dürfte dann auch mit einer hohen Volatilität einhergehen. Eine Reihe von schwer zu bewerteten Vermögenswerten befinde sich weiter in den Bankbilanzen. Die verschlechterte Konjunkturlage hat Sorgen über weitere potenzielle Verluste verstärkt.


US-Häuserpreise könnten weiter fallen
Aber auch ausserhalb des Finanzsystems der Eurozone sieht die EZB eine Reihe von Gefahren, heisst es in dem Bericht. Die Preise am US-Häusermarkt könnten stärker fallen als bisher erwartet. Es bestehe die Gefahr, dass die konjunkturelle Schwächephase in der Eurozone noch stärker ausfalle als bisher prognostiziert. Die Spannungen an den Finanzmärkten in Osteuropa könnten sich weiter verschärfen.


Wachsam bleiben
Notenbanken, Regierungen und Marktteilnehmer müssten trotz der bisher ergriffenen Massnahmen und einer Stabilisierung des Finanzsystems der Eurozone wachsam sein, schreibt die EZB. Die Risiken blieben hoch und der Kreditzyklus habe noch nicht sein Tief gefunden. Die Massnahmen der EZB hätten jedoch zu einem besseren Funktionieren des Geldmarktes beigetragen


Banken müssen Geschäftsmodelle anpassen
Die Banken sollten für angemessene Liquiditätspolster und für einen angemessenen Liquiditätsfluss in der Wirtschaft sorgen, heisst es in dem Bericht. Mittel- und langfristig müssten die Banken ihre Geschäftsmodelle an dieses herausfordernde Umfeld anpassen. Risiken sollten angemessen, aber nicht übertrieben bewertet werden. Die Banken sollten angesichts der immer noch vorhandenen Risiken die Hilfen der Regierungen annehmen. (awp/mc/ps/31)

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