EZB belässt Leitzins bei 2,25 Prozent

«Die Notenbank hat noch nie zwei Mal in Folge die Zinsen erhöht», sagte Volkswirt Michael Schubert von der Commerzbank. Im Dezember hatte sie den Zins um 0,25 Punkte auf 2,25 Prozent und damit zum erstmals seit fünf Jahren angehoben. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet betonte mehrfach, dass eine Serie von Zinserhöhungen nicht geplant sei.


Beobachter rechnen zweiten kleiner Zinserhöhung
Mehr als zwei Drittel der befragten Beobachter rechnen im März mit einer zweiten kleinen Zinserhöhung auf dann 2,50 Prozent. «Die Konjunkturdaten deuten in Richtung einer Zinserhöhung im weiteren Verlauf des ersten Quartals», hiess es bei Goldman Sachs. Die Konjunkturaussichten haben sich in den vergangenen Wochen weiter aufgehellt. Das hält der Notenbank den Rücken für eine straffere Zinspolitik zur Bekämpfung von Inflationsrisiken frei: Sie muss nun nicht befürchten, dass höhere Kreditkosten für Unternehmen und Verbraucher gleich die Konjunktur abwürgen zumal das Zins niveau nach wie vor historisch niedrig ist.


Wirtschaftswachstum 2006 über dem hohen Vorjahresniveau
Das renommierte ifo Institut etwa rechnet in diesem Jahr in Deutschland – der grössten Volkswirtschaft der Eurozone – mit einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von bis zu zwei Prozent. EZB-Präsident Trichet erwartet, dass das weltweite Wirtschaftswachstum 2006 über dem hohen Vorjahresniveau liegen könnte. Exportländer wie Deutschland könnten damit weiter von der starken globalen Nachfrage profitieren. (awp/mc/gh)

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