Dies sei angesichts der historisch niedrigen nominalen und realen Zinsen und der insgesamt versorgenden Geldpolitik gerechtfertigt, sagte Jean-Claude Trichet am Montag in London. Ziel müsse es sein die langfristigen Inflationserwartungen auf einem mit der Preisstabilität vereinbaren Niveau zu verankern. Aufwärtsrisiken resultierten für die Verbraucherpreise aus dem hohen Ölpreis und höheren indirekten Steuern.
Zuerst der Ölpreisanstieg, dann das höhere Inflationsniveau
Zudem bestehe die Gefahr, dass der gestiegene Ölpreis durch Zweitrundeneffekte zu einem höheren Inflationsniveau führen könne. Trichet verwies zudem auf das immer noch hohe Geldmengenwachstum, auch wenn es am Ende des vergangenen Jahres zu einer Abschwächung gekommen sei. Die immer noch niedrigen Zinsen stützten das hohe Geldmengenwachstum. Die Inflationserwartungen seien aber noch gut verankert.
Die nachhaltige Konjunkturerholung ist wegweisend
Die Konjunkturerholung in der Eurozone ist nach Einschätzung von Trichet nachhaltig. Die Bedingungen für ein Erreichen des Potenzialwachstums in der Eurozone seien gut. Das außenwirtschaftliche Umfeld sei günstig und die Investitionen dürften sich angesichts einer günstigen Gewinnentwicklung beschleunigen. Auch beim privaten Konsum dürfte sich eine Erholung abzeichnen. Diese beruhe auf einem Anstieg der verfügbaren Einkommen und einem Rückgang der Arbeitslosenzahl.
Leitzinsanhöhung weiterhin erwartet
Im Wesentlichen wiederholte Trichet in London seine Aussagen vom vergangenen Donnerstag. Am Markt wird erwartet, dass die EZB im März den Leitzins erneut anheben wird. (awp/mc/th)