EZB-Chef Trichet lobt Deutschland
Darauf sei auch der derzeitige Erfolgskurs Deutschlands zurückzuführen. «Die Löhne und Gehälter sowie der Nominallohn sind weniger schnell angestiegen als im Schnitt der Eurozone», erklärte der 67-Jährige. Zudem hätten es die deutschen Unternehmen verstanden, sich schnell der Globalisierung anzupassen. Auch die Reformenanstrengungen im Bereich des Arbeitsmarktes seien zu einem guten Ergebnis geführt worden.
«Das ist selbstverständlich gut für die gesamte Eurozone»
Nach Ansicht von Trichet müssen sich andere Länder jedoch nicht vor der Stärke Deutschlands fürchten. «Das ist selbstverständlich gut für die gesamte Eurozone», sagte der EZB-Chef. «Deutschland ist die wichtigste Wirtschaft für die Union und der erste Exportmarkt für fast alle anderen Länder.»
Wachstum in den 16 Euro-Ländern bei 1,0 Prozent
Vor allem ein kräftiges Plus bei den Exporten hatte die Konjunktur in Deutschland im zweiten Vierteljahr 2010 im Rekordtempo anziehen lassen. Im Vergleich zum Vorquartal legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von April bis Ende Juni real um 2,2 Prozent zu und damit so stark wie nie seit der Wiedervereinigung. Im Schnitt lag das Wachstum in den 16 Euro-Ländern nur bei 1,0 Prozent. Hinter den deutschen Spitzenwerten blieben andere grosse Länder weit zurück: Grossbritannien kam auf ein Plus von 1,1 Prozent, auch Frankreich (0,6 Prozent), Italien (0,4 Prozent) und Spanien (0,2 Prozent) hat weit weniger Wachstum zu verkünden. (awp/mc/gh/02)