EZB-Chefökonom regt Überlegungen zu Zinserhöhungen an

«Wir sind uns alle darüber im klaren, dass eine versorgende Geldpolitik über zu lange Zeit ernste Risiken für die Konjunktur und mittelfristig für die Preisstabilität mit sich bringt.» Die EZB müsse dafür sorgen, dass die aussergewöhnlichen Massnahmen, mit welcher sie die Finanzkrise bekämpft hatte, nicht zu neuen Ungleichgewichten und Exzessen führen. «Daher wird die EZB die Leitzinsen und Liquiditätsversorgung zu gegebener Zeit anpassen», sagte Stark. Dabei sei der Blick auf mittelfristige Risiken für die Preisstabilität entscheidend. 


Quaden: «Brutale» Wechselkursschwankungen verhindern
Die EZB hat in der aktuellen Abwertungsdebatte erstmals vor «brutalen» Bewegungen der Wechselkurse gewarnt. «Wir müssen brutale Bewegungen vermeiden», sagte Guy Quaden, EZB-Ratsmitglied und belgischer Notenbankchef, der Nachrichtenagentur Market News International in einem am Montag veröffentlichten Interview. Quaden hofft auf internationale Zusammenarbeit, um derart starke Schwankungen an den Währungsmärkten vermeiden zu können.


Sehr starke Formulierung
Die Formulierung «brutal» gilt bei Wechselkursfragen als sehr starke Formulierung der europäischen Notenbank. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte den Terminus zuletzt im Jahr 2007 gebraucht, als der Euro zum Dollar drastisch aufwertete. «Wir leben in einer Welt flexibler Wechselkurse, aber übertriebene Schwankungen sind schlecht und müssen durch gemeinsame Anstrengungen verhindert werden», sagte Quaden. Zuletzt hatte der anhaltend schwache Dollar für Aufwärtsdruck bei wichtigen Währungen gesorgt, unter anderem beim japanischen Yen und dem Euro, aber auch bei vielen Währungen von Schwellenländern.&(awp/mc/ps/05)

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