EZB flutet Geldmärkte weiter mit Milliarden Euro und Dollar
Mehr als 600 Banken hatten Gebote abgegeben, die alle berücksichtigt wurden. In der Vorwoche waren bei einem ähnlichen Geschäft 250 Milliarden Euro ausgeliehen worden. Der damals noch von Angebot und Nachfrage abhängige Zinssatz betrug im Durchschnitt 4,99 Prozent. Die EZB hatte Ende vergangene Woche angekündigt, bei diesen Geschäften künftig nur noch den Leitzins verlangen zu wollen.
98,4 Mrd. Dollar vergeben
Auch die weiterhin hohe Nachfrage der Banken nach Dollar wurde erfüllt. Hierbei vergab die EZB in einem Schnellverfahren rund 98,4 Milliarden Dollar an 67 Banken für einen Tag. Auch hier wurden alle Bieter berücksichtigt, nachdem 100 Milliarden Dollar angeboten worden warden. Von diesem Mittwoch an will die EZB im Rahmen eines bereits angekündigten Tauschabkommens mit der US-Notenbank Federal Reserve unbegrenzt Dollar-Liquidität zur Verfügung stellen.
Rekordsumme
Die bei der EZB gehaltenen Einlagen der Banken sind unterdessen auf eine Rekordsumme gestiegen. Am 13. Oktober seien rund 182,8 (zuvor: 154,7) Milliarden Euro angelegt worden, teilte die Notenbank am Dienstag in Frankfurt mit. Die Banken liehen sich zugleich rund 17,5 (16,6) Milliarden Euro.
Weiterhin Spannungen an den Geldmärkten
Der Umfang der Einlagen und Ausleihungen verdeutlicht nach wie vor die bestehenden Spannungen an den Geldmärkten. Generell meiden die Banken die Möglichkeit, direkt bei der EZB über Nacht Einlagen oder Ausleihungen zu tätigen, da die Zinssätze für diese Geschäfte ungünstig sind. So müssen Banken für Ausleihungen den Spitzenrefinanzierungssatz von 4,25 Prozent bezahlen, während der Satz für Einlagen 3,25 Prozent beträgt. (awp/mc/pg/16)