Jüngste Daten hätten starke inflationäre Tendenzen vor allem in der kurzen Frist bestätigt, schreibt die EZB in ihrem Monatsbericht für Dezember. Die Notenbank stehe bereit, um Risiken für die Preisstabilität entgegenzuwirken. Ein besonderer Blick sei angesichts stark gestiegener Nahrungsmittel- und Ölpreise auf die Vermeidung von Zweitrundeneffekten bei der Lohn- und Preissetzung zu legen.
Fundamentale Situation im Währungsraum weiter robust
Wenngleich es unsicher sei, wie sich die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten auf das Wachstum der Eurozone auswirken könnten, stelle sich die fundamentale Situation im Währungsraum weiter robust dar, schreibt die EZB. Im vierten Quartal habe sich das Wachstum im Euroraum fortgesetzt, wenngleich sich das Tempo zum Vorquartal etwas abgeschwächt habe. Alle Entwicklungen, auch an den Finanzmärkten, würden «sehr genau beobachtet».
Wachstumsrisiken weiterhin abwärtsgerichtet
Die Wachstumsrisiken sind nach Einschätzung der EZB weiterhin abwärtsgerichtet. Risiken lägen unter anderem in realwirtschaftlichen Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen sowie weiteren Preissteigerungen bei Öl- und Rohstoffen. Preisrisiken sieht die Notenbank insbesondere in erneut steigenden Preisen bei Öl und Agrarprodukten sowie starken Lohn- und Gehaltssteigerungen infolge eines robusten Arbeitsmarkts. Die EZB schätzt, dass die Inflation im kommenden Jahr weiter deutlich über zwei Prozent liegen wird und sich im Jahresverlauf nur moderat abschwächen wird. (awp/mc/gh)