EZB lässt Leitzins wegen Finanzmarktkrise unverändert bei 4,0 Prozent

Das teilte die EZB am Donnerstag nach ihrer Ratssitzung in Frankfurt mit. Damit rückte die Notenbank von ihrer früheren Ankündigung ab, die Zinsen im September zu erhöhen.

Entscheidung erwartet
Die meisten Ökonomen hatten wegen der anhaltenden Unruhe an den Finanzmärkten infolge der US-Immobilienkrise mit diesem Schritt gerechnet. Am Donnerstag stellte die EZB wegen Engpässen am Geldmarkt den Banken erneut 42,245 Milliarden Euro zur Verfügung.

EZB-Kurs bis zum Jahresende fraglich
Allerdings war bis zuletzt gerätselt worden, wie sich die EZB bei den Zinsen entscheiden würde: Noch vor wenigen Wochen hatte Notenbank-Präsident Jean-Claude Trichet die Märkte auf eine Erhöhung der Zinsen im September eingestimmt. Wegen des kräftigen Wirtschaftsaufschwungs und der damit verbundenen Inflationsgefahren waren weitere Erhöhungen erwartet worden. Inzwischen gilt unter Volkswirten aber als offen, ob die Notenbank bis Jahresende die Zinsen noch anheben wird.

Hinweise bei Konferenz am Nachmittag
Hinweise auf den weiteren geldpolitischen Kurs der EZB werden am Nachmittag erwartet, wenn Trichet auf einer Pressekonferenz die Gründe für die Entscheidung erläutern wird. Die Bank of England liess den Leitzins am Donnerstag wie erwartet bei 5,75 Prozent.


Wachstsumsprojektion leicht nach unten revidiert


Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Wachstumsprojektion für das laufende Jahr leicht nach unten revidiert. Für das laufende Jahr sei mit einem Wachstum von 2,5 Prozent zu rechnen, nachdem bislang 2,6 Prozent angenommen wurden, sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag nach der Leitzinsentscheidung der Notenbank in Frankfurt. Für 2008 beliess die Notenbank ihre Wachstumsprognose hingegen unverändert bei 2,3 Prozent.

Inflationsprognose unverändert belassen
Ihre Inflationsprognose für 2007 und 2008 beliess die Notenbank ebenfalls unverändert. Für beide Jahre wird eine Inflationsrate von je 2,0 Prozent angenommen. Die EZB sieht Preisstabilität bei einer Inflationsrate von knapp unter 2 Prozent für gewährleistet. Die EZB gibt jeweils Bandbreiten für Wachstum und Inflation bekannt. (awp/mc/ar)
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