Dies schreiben die Währungshüter in ihrem am Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht. Von allen Staaten werde erwartet, dass sie ihren Verpflichtungen nachkämen. Die Notenbank rechnet weiter «mit einem moderaten Wachstum der Wirtschaft des Eurogebiets im Jahr 2010 in einem Umfeld, das von anhaltender Unsicherheit geprägt ist».
Preisentwicklung bleibt mittelfristig gedämpft
Die Preisentwicklung in der Eurozone dürfte nach Einschätzung der EZB mittelfristig gedämpft bleiben. «Die derzeitigen Leitzinsen sind nach wie vor angemessen», schreibt die Notenbank im Monatsbericht weiter. Die wirtschaftliche Erholung im Eurogebiet schreite voran, auch wenn sie weiterhin uneinheitlich verlaufe. Man erwartet ein «moderates Wachstum» im Jahr 2010 in einem Umfeld, das von anhaltender Unsicherheit geprägt sei. Die Preissabilität bleibe auf mittlere Sicht gewährleistet, wodurch die Kaufkraft der privaten Haushalte gestützt werde. Die EZB hatte am vergangenen Donnerstag ihren Leitzins auf dem Rekordtiefstand von 1,0 Prozent belassen.
EZB erwartet Versorgungsengpässe am Ölmarkt in 2011
DieEZB erwartet Versorgungsengpässe am Ölmarkt und steigende Ölpreise im Jahr 2011, wenn sich die Weltwirtschaft erholt. Die durch die Konjunkturflaute sinkenden Investitionen bei der Exploration und Produktion von Rohöl (Upstream-Investitionen) würden mittelfristig den Kapazitätsausbau verlangsamen, schreibt die EZB in ihrem am Donnerstag vorgelegten Monatsbericht. In der Krise sei die Nachfrage nach Rohöl zwar stärker zurückgegangen als beim Angebot, dies stelle jedoch nur eine vorübergehende Störung des Gleichgewichts zwischen Ölangebot und -nachfrage dar.
Upstream-Investitionen gedämpft
Die globale Rezession hat spürbar die Upstream-Investitionen im Ölsektor gedämpft, schreibt die EZB. Die verschärften restriktiveren Kreditkonditionen weltweit hätten die Fähigkeit der Unternehmen beeinträchtigt, ihre Investitionsvorhaben zu finanzieren. Die Bereitschaft zur Kapazitätserweiterung habe wegen des Rückgangs der Ölnachfrage abgenommen. Investitionen seien vor allem in Regionen zurückgeführt worden, in denen die Entwicklungskosten höher sind. Insgesamt seien Projekte zur Erschliessung neuer Förderkapazitäten zurückgestellt worden, durch die die Förderkapazitäten um 5,8 Millionen Barrel pro Tag ausgeweitet worden wären. (awp/mc/ps/13)