EZB-Präsident Trichet sieht Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale

«Es gibt also Risiken, denen wir entgegentreten mussten.» Die 320 Millionen Bürger des Euro-Raums könnten sich aber darauf verlassen, dass der EZB-Rat auf mittlere Frist Preisstabilität wahren werde. Die EZB sieht Preisstabilität bei einer Preissteigerungsrate von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Zuletzt war die Inflationsrate in der Eurozone auf den Rekordstand von 4,0 Prozent gestiegen.


Lehre aus Ölschock ziehen
Trichet warnte, dass der aktuelle Einkommenstransfer von den Ölverbrauchern hin zu den Ölproduzenten unvermeidbar sei. Die Lehre aus dem Ölpreisschock der 1970er Jahre sei, dass der Versuch, die Haushalte von den unerwünschten Folgen dieser Einkommenseinbussen abzuschirmen, eine Inflationsspirale auslösen könne, die zu Arbeitslosigkeit und Stagnation führe.


Gespräche mit China
Der EZB-Präsident kündigte weitere Gespräche mit der chinesischen Regierung über den Wechselkurs des Yuan an. «Meiner Meinung nach läge eine Beschleunigung der Yuan-Aufwertung im Interesse der chinesischen Partner, weil sie den inflationären Druck in China abmildern würde.» Zur Finanzkrise sagte Trichet, diese «sehr beträchtliche Marktkorrektur» dauere noch an. Er begrüsste, dass die privaten Banken daran arbeiten, Lehren aus der aktuellen Finanzkrise zu ziehen. Sollte dies nicht zu befriedigenden Ergebnissen führen, könnten die Aufsichtsbehörden eingeschaltet werden. (awp/mc/ps/02)

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