Der Liquiditätsbedarf aus autonomen Faktoren des Bankensystems der Eurozone werde auf 194 Milliarden Euro geschätzt, teilte die EZB am Montag in Frankfurt mit. Das neue Refi-Geschäft läuft am 5. September aus.
Reserve-Überschuss schrittweise zurückführen
Die EZB kündigte darüber hinaus wie schon in der Vorwoche an, dass sie beabsichtige, den grossen Reserve-Überschuss schrittweise zurückzuführen. Dies stehe im Einklang mit der Normalisierung der Bedingungen am kürzesten Rand des Geldmarktes, hiess es. Die Zuteilung dürfte über dem Liquiditätsbedarf von 194 Milliarden Euro liegen, hiess es weiter.
Trichet: Keine Vorabfestlegung
Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich weiterhin alle Optionen mit Blick auf die anstehende Ratssitzung Anfang September offen. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet wollte am Montag in Budapest auf eine Frage die Auswirkungen der Finanzmarktturbulenzen nicht kommentieren. Er machte zugleich allerdings deutlich, dass die jüngste Einschätzung des Rates vom 2. August vor den Turbulenzen stattgefunden habe. Damals habe er auch gesagt, dass sich die EZB nicht vorab festlege. Seither habe es keine neue Beurteilung gegeben. Die nächste Einschätzung werde am 6. September gemacht. Bei Europas Banken war es infolge der US-Immobilienkrise zum Teil zu Geldnot gekommen, weil sich die Institute untereinander weniger Kredite gewähren als üblich. Die EZB und andere Notenbanken hatten den Geschäftsbanken daraufhin mehrfach Milliardenbeträge zusätzlich zur Verfügung gestellt. (awp/mc/gh)
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