EZB: Trichet begrüsst gelockerten Yuan

Trichet erinnerte daran, dass er mehrfach mit Eurogruppen-Chef Jean-Claude Juncker in Peking war, um die Chinesen zu mehr Flexibilität mit ihrer Währung aufzufordern. China wird seit Jahren vorgeworfen, seine Ausfuhren mit dem künstlich unterbewerteten Yuan zu verbilligen.


Trichet für Verschärfung von Euro-Stabilitätspakt
In der Debatte um den Umbau der europäischen Währungsunion tritt Trichet für einen deutlich verschärften Euro-Stabilitätspakt ein. Dazu gehöre ein breiteres Spektrum von Strafen, wie beispielsweise der vorrübergehende Entzug von Stimmrechten von Mitgliedstaaten, sagte der EZB-Präsident am Montag weiter. Er folgt damit der Linie von Kanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy. «Wäre der Stabilitätspakt rigoros in Geist und Buchstaben angewandt worden, wären wir sicher in einer besseren Situation», sagte der Franzose mit Blick auf die Schuldenkrise in der EU./


Anhaltende Konjunkturerholung in der Eurozone
Die EZB erwartet in der Eurozone eine anhaltende Konjunkturerholung. «Die Erwartung einer moderaten Konjunkturerholung in diesem und im kommenden Jahr hätten sich bestätigt», sagte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Die Risiken für diesen Ausblick seien weitestgehend ausgewogen, sagte Trichet. Die Konjunkturerholung bleibe aber nach wie vor «holprig» und das konjunkturelle Umfeld werde von Unsicherheit dominiert. Ausserdem würden die Spannungen im Finanzsektor weiterhin anhalten.


Preisentwicklung dürfte mittelfristig moderat bleiben
«Die Inflation dürfte in der zweiten Jahreshälfte leicht anziehen», sagte Trichet weiter. Allerdings werde die Preisentwicklung mittelfristig moderat bleiben. Die Inflationserwartungen seien «bemerkenswert gut verankert». Das derzeitige Zinsniveau sei angemessen. Durch den Kauf von Anleihen von hoch verschuldeten Staaten ändere sich die geldpolitische Ausrichtung nicht. Die Entscheidung sei in vollkommener Unabhängigkeit erfolgt. Die Situation in Griechenland sei objektiv besser als zuvor. Bei einer Anwendung des Stabilitätspaktes wäre die Eurozone in einem besseren Zustand. Allerdings wären dadurch auch nicht alle Probleme vermieden worden. (awp/mc/ps/24) 

Exit mobile version