EZB: Trichet sieht Geldpolitik weiter auf der `akkommodierenden Seite`

Die Leitzinsen blieben «moderat», sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt. Mittelfristig bleibe die Inflation Aufwärtsrisiken ausgesetzt. Die EZB werde «entschlossen und rechtzeitig» handeln, um Inflationsrisiken zu bekämpfen.

Einstimmige Zinsentscheidung – Kein Festlegen für Juni
Damit wiederholte Trichet seine zuletzt gemachten Aussagen. Er wolle aber der Erwartung einer Zinserhöhung im Juni nicht widersprechen, sagte Trichet. Die EZB lege sich bei ihren Zinsentscheidungen aber nicht im voraus fest. Der Rat der EZB hatte zuvor den Leitzins wie allgemein erwartet unverändert bei 3,75 Prozent belassen. Die Zinsentscheidung sei einstimmig erfolgt, sagte Trichet.

Wirtschaftswachstum im ersten Quartal robust
Die jüngsten Daten suggerierten, dass das Wirtschaftswachstum im ersten
Quartal robust bleibe, sagte Trichet. Die Bedingungen für das Wirtschaftswachstum blieben günstig. Das Geld- und Kreditwachstum «sei kräftig» und die Liquidität in der Eurozone «reichlich», sagte Trichet. Das hohe
Geldmengen- und Kreditwachstum deute auf mittelfristige Inflationsrisiken hin,
sagte Trichet. Diese Entwicklung müsse genau beobachtet werden. Die Inflation
dürfte im Frühjahr und Sommer fallen, bevor sie danach wieder anziehe. Die
Inflation dürfte sich dann um zwei Prozent bewegen. Die EZB sieht
Preisstabilität bei einer Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent als
gewährleistet an. Ein Aufwärtsrisiko für die Inflation blieben höher als erwartet ausfallende Lohnsteigerungen, sagte Trichet. Die Inflationserwartungen der EZB haben sich im Vergleich zur vorherigen Sitzung nicht geändert. (awp/mc/ar)

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