EZB: Umfeld für Geld- und Fiskalpolitik extreme Herausforderung

Die Schätzungen für das Wirtschaftswachstum seien weltweit gesenkt worden und die entsprechenden Konjunktur- und Stimmungsindikatoren sackten auf Niveaus ab, die seit Jahren nicht mehr erreicht wurden. Und weder Europa noch die Eurozone würden diesem Sturm entkommen können, so Stark.


Volkswirtschaften vor dem Schlimmsten bewahren
Die europaweit koordinierten Massnahmen zur Stabilisierung und Vertrauensbildung sowohl von Regierungen als auch von der EZB seien äusserst wichtig, um die Volkswirtschaften vor dem Schlimmsten zu bewahren und die Wirtschaftsaktivität zu stimulieren. Gleichzeitig bedeuteten diese Massnahmen Stark zufolge aber auch beachtliche fiskalische Belastungen. Die öffentliche Verschuldung sowie die Defizitquoten dürften deutlich ansteigen und die Nachhaltigkeit der Fiskalpolitik unter Druck setzen. Zudem würden in der Eurozone Stimmen laut, die weitere erhebliche Programme zur Stimulierung der Wirtschaft forderten.


Eurozone: Staatsdefizite dürften sich markant erhöhen
Ob diese geforderten Massnahmen allerdings das Vertrauen zurückbringen werden und zudem noch effektiv sind, sei die Frage, so Stark. Viele Länder hätten in den vergangenen Boom-Jahren ihre Haushalte nicht konsolidiert und treten nun mit massiven Schulden in den Abschwung ein. Stark geht davon aus, dass sich das Staatsdefizit in der Eurozone in etwa einem Jahr auf fünf bis sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) und der Schuldenstand sich um 10 bis 20 Prozentpunkte erhöhen wird. Zudem sei nicht gesichert, dass die Massnahmen effektiv seien.


Nur beschränkte Massnahmen möglich
Sie sollten zielgerichtet, rechtzeitig und zeitlich begrenzt eingesetzt werden. Allerdings seien viele der Vorschläge nicht auf die Ursache des Problems, die offensichtlich im Finanzsektor liege, gerichtet. Nur einige Länder hätten die Möglichkeiten, um zusätzliche Massnahmen zu ergreifen. Im aktuellen Umfeld sollten Stark zufolge nicht riskiert werden, aus der Finanzkrise auch noch eine Fiskalkrise zu machen. (awp/mc/ps/16)

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