EZB warnt vor Gefahr eines Inflationsanstiegs – Leitzins angemessen

Grund für den Aufwärtstdruck sei vor allem der hohe Ölpreis. Es sei auch vor dem Hintergrund des starken Geldmengenwachstums «hohe Wachsamkeit» im Hinblick auf Aufwärtsrisiken für die Preisstabilität notwendig. Die EZB hatte den Leitzins zuvor wie von Experten erwartet bei 2,00 Prozent belassen.


Hohe Wachsamkeit erforderlich

Die EZB kündige keine Zinserhöhung an, aber es sei hohe Wachsamkeit erforderlich, sagte Trichet. Gegenwärtig gebe es «keine klaren Anzeichen» für einen sich aufbauenden Inflationsdruck in der Eurozone. Es sei wichtig, dass der Anstieg der gegenwärtigen Inflationsrate nicht zu höherem Inflationsdruck in der Eurozone führe. Die jährliche Teuerungsrate im Euroraum war im September auf 2,5 Prozent geklettert und hatte den höchsten Wert seit über einem Jahr erreicht.

Niedrige Zinsen stützten die Konjunktur

Im Hinblick auf die Konjunkturentwicklung sagte Trichet: Die niedrigen Zinsen stützten nach wie vor die Konjunktur. Die jüngsten Daten unterstrichen insgesamt die Sicht, dass das Wirtschaftswachstum in der zweiten Jahreshälfte schrittweise anziehe. Das weitere Wachstum der Weltwirtschaft dürfte den Export der Eurozone stützen.
Die EZB begrüsse die Reformvorschläge im Hinblick auf die italienische Notenbank, sagte Trichet. Er lehnte aber eine Stellungnahme zu den Untersuchungen in Italien ab. Die Unabhängigkeit der Notenbank werde durch die Reformen nicht eingeschränkt.

Reform der Zentralbank zugestimmt

Inmitten der Krise um Notenbankpräsident Antonio Fazio stimmte der italienische Senat am Donnerstag der Reform der Zentralbank zu. Die neuen Regelungen, die Anfang September vom Ministerrat verabschiedet worden waren, umfassen insgesamt fünf Punkte. Unter anderem wird die Amtszeit des Notenbankchefs künftig auf sieben Jahre begrenzt. Sie ist danach nicht mehr verlängerbar. Bisher hatte der Zentralbankgouverneur sein Amt auf Lebenszeit inne, was eine Ausnahmeerscheinung in Europa war. (awp/mc/ab)
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