EZB/Trichet: Geldmenge spielt weiter wichtige Rolle bei Geldpolitik
Falls Notenbanken das Anwachsen der Geldmenge ignorieren würden, dann würden sie das Risiko einer unkontrollierbaren Inflation eingehen, sagte Trichet am Freitag in einer Rede anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Schweizer Nationalbank (SNB) in Zürich. «Das absolute Ignorieren des Wachstums der Geldmenge verursache exzessive und unvernünftige Risiken», sagte der EZB-Chef.
Geldmenge und Kreditvergabe spielen Schlüsselrolle
Die Beobachtung der Geldmenge und der Kreditvergabe spiele daher eine Schlüsselrolle bei der Geldpolitik der EZB, sagte Trichet weiter. Allerdings würden die meisten der anderen Notenbanken die Bedeutung der Geldmenge geringer gewichten. Einige Volkswirte würden sogar die Ansicht vertreten, dass die Geldmenge und Kreditvergabe nicht mehr länger eine bedeutende Rolle bei der Abschätzung des Inflationsdrucks spielen.
Verbindung zwischen Geldmenge und Inflation
Es sei die Praxis der EZB, die Trends bei der Entwicklung der Geldmenge genau zu beobachten, um so langfristige Risiken für die Preisstabilität zu erkennen, sagte Trichet. Die Verbindung zwischen der Geldmenge und der Inflation könne manchmal verschwommen erscheinen. Die genaue Analyse der Daten könnte aber zu nützlichen Informationen zur Entwicklung des Inflationsdrucks führen. (awp/mc/ab)