Facebook verbessert Kontrolle über Privatsphäre
Ausserdem vereinfacht das Unternehmen aus San Francisco die Einstellungen zum Datenschutz und fordert in den nächsten Tagen alle 350 Millionen Mitglieder auf, diese zu überprüfen.
«Neuer Standard» bei Benutzerkontrolle
«Wir wollen gegenüber unseren Nutzern transparent sein», sagte Facebook-Manager Richard Allan der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch. Damit setze das Unternehmen bei der Benutzerkontrolle einen «neuen Standard». Facebook war wegen seiner Datenschutzpolitik in den vergangenen Monaten mehrfach in die Kritik geraten. Im August hatte zum Beispiel die kanadische Datenschutz-Beauftragte Jennifer Stoddart bemängelt, dass die Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten «oft verwirrend und unvollständig» seien.
Regionale Netzwerke werden abgeschafft
Bislang konnten Nutzer kaum einteilen, wer ihre Kommentare, Fotos oder Statusmeldungen sehen darf. Nun gibt es zum einen Standardeinstellungen, die zwischen eigenen Kontakten, Freunden der Freunde sowie dem gesamten Netzwerk unterscheiden. Zum anderen können Mitglieder die Freigabe auf bestimmte Gruppen zuschneiden und etwa Urlaubsfotos den Arbeitskollegen vorenthalten. Die Differenzierung erfolgt über Listen, in die man seine Kontakte einteilt. Regionale Netzwerke – etwa für einzelne Länder – werden abgeschafft.
Besonderer Schutz für Minderjährige
Minderjährige wolle man besonders schützen. Inhalte von Nutzern unter 18 Jahren seien nur für deren Kontakte und deren Freunde sowie Klassenkameraden sichtbar.
Zahlreiche Klagen
Mit der Überarbeitung Einstellungen reagiert Facebook auf Klagen von Datenschützern und Nutzern. Künftig sind alle Optionen übersichtlich auf einer Seite zusammengefasst. Dies gilt auch für Zusatzprogramme von Drittanbietern, beispielsweise Spiele. In den vergangenen Monaten war es zu Beschwerden über die Weitergabe von persönlichen Daten an andere Unternehmen gekommen. Alle Nutzer werden in den nächsten Tagen über eine Nachricht aufgefordert, ihre eigenen Einstellungen zu überprüfen.
Über 350 Mio. Mitglieder
Facebook ist mit mehr als 350 Millionen Mitgliedern das weltweit grösste Online-Netzwerk. Nutzer können sich auf der Plattform ein Profil anlegen, mit Freunden in Kontakt treten und Inhalte wie Fotos, Videos oder Links teilen. (awp/mc/pg/30)