Fälschungen erreichen die Schweiz in vielen Kleinsendungen

Dies teilte STOP PIRACY am Mittwoch mit. Demnach griff der Zoll im Handelswarenverkehr in 1622 statt 1176, im Reiseverkehr in 780 statt 121 Fällen ein (wobei der Eingriff im Reiseverkehr erst seit Juli 2008 möglich ist). Pro Intervention werden in der Regel mehrere Stücke aufgegriffen, so wurden im Reiseverkehr in 780 Fällen insgesamt 1798 Fälschungen entdeckt. Der geschätzte Wert der angehaltenen Waren hat jedoch insgesamt abgenommen. Der Zoll war mit vielen Kleinsendungen konfrontiert, 95% der verdächtigen Sendungen wogen weniger als 5 kg. Es handelte sich dabei hauptsächlich um Sendungen, die im Post- oder Kurierverkehr eingeführt wurden.


China führt Negativ-Liste an
Weiterhin am häufigsten gefälscht werden Taschen und Kleider. Medikamente und Uhren werden ebenfalls oft aufgrund von Marken- oder Designrechtsverletzungen angehalten. Hinzu kommen in diesen Bereichen die Anhaltungen gestützt auf das Heilmittelgesetz (1154 Fälle statt 687 wie 2008) beziehungsweise gestützt auf das Edelmetallkontrollgesetz (1065 statt 1085 wie 2008). Die meisten Fälschungen stammen wiederum aus China, ausser bei den Medikamenten, diese sind oft indischer Herkunft. Reisende kaufen ihre Fälschungen am häufigsten in der Türkei, der EU oder in Thailand.


Seit 2008 auch kleine Mengen im Visier der Zollfahnder
Seit Juli 2008 ist der Zoll beauftragt, bei Fälschungen auch dann zu intervenieren, wenn kleine Mengen zum ausschliesslich privaten Gebrauch über die Grenze gebracht werden, sei es per Post oder im Reisegepäck. Bestellt eine Privatperson online ein gefälschtes Produkt, so kann die Lieferung in die Schweiz abgefangen und vernichtet werden. Für die Konsumenten ist das zum Teil eine böse Überraschung. Sie haben die Bestellung bei einem Verkäufer mit schweizerischer oder europäischer Adresse aufgegeben und sind sich oft nicht bewusst, dass die Lieferung direkt aus dem Produktionsland erfolgt und vom Zoll zurückbehalten werden kann. (stop piracy/mc/ps)


Über STOP PIRACY
Die Schweizer Plattform gegen Fälschung und Piraterie STOP PIRACY, eine gemeinsame Initiative der Schweizer Wirtschaft und Verwaltung, engagiert sich auch stark für die Aufklärung der Konsumenten. So hat STOP PIRACY zusammen mit seinem Mitglied Konsumentenforum kf ein Merkblatt entworfen, das anhand einer Checkliste aufzeigt, welche Indizien helfen können, Fälschungen zu erkennen. Ein zweites Merkblatt mit dem Titel «Fälschung gekauft: was tun?» erklärt den Konsumenten, wie sie sich gegen Fälscher wehren oder Fälschungsfälle melden können. Zudem wird STOP PIRACY diesen Sommer erneut zu Beginn der Hauptreisezeit am Flughafen vertreten sein, um Touristen vor den Risiken und Gefahren durch gefälschte Waren zu warnen. Denn Fälscher halten Sicherheits-, Qualitäts-, Umweltschutz- und Arbeitnehmerschutznormen nicht ein, um möglichst günstig zu produzieren. Die Fälschungsindustrie ist ein Teil des organisierten Verbrechens, das auf Kosten anderer profitiert.

Schreibe einen Kommentar