Konzernchef Brady Dougan erhält einen Bonus von 17,9 Mio CHF und die Riesensummen aus dem Langfrist-Prämienprogramm PIP. Aus diesem waren dem CS-Chef für 2004 letzte Woche Aktien im Wert von gut 70 Mio CHF ausgezahlt worden. Diese Löhne stünden in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit oder zum unternehmerischen Risiko, schreibt der FDP-Vorstand in einer Medienmitteilung vom Montag. Diese Firmen brächten die Marktwirtschaft als Schweizer Erfolgsmodell insgesamt in Verruf. «Das muss sich ändern», schreibt der Vorstand.
Absage an gesetzliche Lohnobergrenzen
Das Gremium verlangt darum von den Grossbanken, dass die Höhe der Boni an den mittelfristigen Erfolg der Grossbanken geknüpft und ein Malus eingeführt wird. Gesetzliche Lohnobergrenzen lehnt es jedoch ab. «Die Wirtschaft in diesem Land soll frei bleiben», sagte FDP-Präsident Fulvio Pelli gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Sie müsse aber auch Eigenverantwortung wahrnehmen.
«Dann ist unser Land nicht mehr liberal»
Wo die Unternehmen nicht verantwortungsvoll handelten, müssten die Aktionäre protestieren, forderte Pelli. Denn wenn der Staat eingreifen müsse, werde es für ein Land und die Wirtschaft gefährlich. «Dann ist unser Land nicht mehr liberal», sagte Pelli. Und das gelte es zu vermeiden. Pelli hatte sich schon im Vorfeld der UBS-Generalversammlung kritisch über die Banken geäussert: «Die Décharge wäre ein problematisches Signal», sagte er im März gegenüber der SDA.
Ringen um Verhältnis zum Finanzplatz
Die FDP ringt derzeit um ihr Verhältnis zum Finanzplatz. Erst am Samstag hatten die Delegierten einer Strategie zugestimmt, die das Problem unversteuerter Gelder auf Schweizer Bankkonten lösen soll. Unter dem Einfluss von Finanzplatz-Vertretern war die ursprüngliche Version jedoch stark verwässert. (awp/mc/ps/27)