F+E-Ausgaben 2008 stark angestiegen
Dies teilte das BFS am Montag mit. Damit gehört die Schweiz international zum Spitzenfeld: Nur Israel, Schweden, Finnland, Japan und Südkorea geben pro Kopf mehr aus für die Forschung und Entwicklung.
Löwenanteil stammt aus Privatwirtschaft
Die Privatwirtschaft steuert mit knapp 12 Mrd CHF den Löwenanteil der Forschungs- und Entwicklungsausgaben bei. Der zweite bedeutende Akteur sind die Hochschulen mit etwas mehr als 3,9 Mrd CHF. Gegenüber 2004 stiegen die Ausgaben der Hochschulen etwas stärker als jene der Privatwirtschaft. Überwiegend läuft die Finanzierung so, dass mit Geld aus der Privatwirtschaft Projekte der Privatwirtschaft finanziert werden. Der zweite wichtige Finanzierungsträger ist der Staat. Die von Bund und Kantonen bereitgestellten 3,6 Mrd CHF gingen hauptsächlich an die Hochschulen, die damit gut 80% ihrer Ausgaben bestritten.
Über 100’000 Beschäftigte in F+E
Mit den Ausgaben wuchs auch die Zahl der in der Forschung und Entwicklung beschäftigten Menschen. Die Zahl stieg seit 2004 um 19% und kletterte 2008 erstmals über die Marke von 100’000. Laut dem BFS entspricht dies über 62’000 Vollzeitstellen. Rund 40% des Personals machen Forscherinnen und Forscher aus. Ihre Zahl ist seit 2000 relativ stabil, allerdings unterliegt die Verteilung nach Sektoren einem starken Wandel. Das Jahr 2008 markiere diesbezüglich eine Zäsur, schreibt das BFS: Erstmals sind mehr Forschende an Hochschulen tätig als in der Privatwirtschaft.
Schweizer Forschungsplatz stark mit Ausland verflochten
Die Zahlen zeigen auch, wie stark der Schweizer Forschungsplatz mit dem Ausland verflochten ist. Zweigniederlassungen von Schweizer Firmen im Ausland wenden rund 15,7 Mrd CHF für Forschung und Entwicklung auf. Dazu kommen Ausgaben im Ausland in der Höhe von 2 Mrd CHF, welche Schweizer Firmen vor allem in Form von Aufträgen vergeben. Auch der Bund gibt rund 0,5 Mrd CHF für Forschung im Ausland aus. Diese Bundesmittel kommen vor allem den Forschungsrahmenprogrammen der EU zugute. Umgekehrt fliessen aber der Schweizer Volkswirtschaft rund 1 Mrd CHF zur Finanzierung ihrer Forschung und Entwicklung aus dem Ausland zu. (awp/mc/ps/16)